FSC  im Wald

Zertifizierung für den Forstbetrieb

Eine FSC-Waldzertifizierung bestätigt, dass die Bewirtschaftungsweise eines zertifizierten Forstbetriebs den FSC-Anforderungen entspricht. Auf Basis der weltweit gültigen FSC-Prinzipien und -Kriterien definiert der deutsche FSC-Standard die strengsten Richtlinien für sozial, ökonomisch und ökologisch verantwortungsvolle Waldwirtschaft in Deutschland.

Angepasste Wildbestände

In FSC-zertifzierten Wäldern sollen junge Bäume und Pflanzen natürlich aufwachsen können. Seltene Pflanzen- und Baumarten sollen durch zu viel Wildverbiss nicht verschwinden. Deshalb sind in FSC-zertifizierten Betrieben angepasste Wilddichten anzustreben.
Ein Themenpapier dazu finden Sie  >> hier

Beteiligung von Interessenvertretern

Das FSC-System lebt maßgeblich von der Beteiligung aller Menschen, die mit dem Wald zu tun haben. Stakeholder werden in die Standardentwicklung und die Zertifizierungsprozesse von Betrieben miteinbezogen. Von Forstbetrieben wird Transparenz und Mitsprachemöglichkeiten eingefordert.
Eine Broschüre dazu finden Sie  >>hier

Regelmäßige Kontrollen

Unabhängige, akkreditierte Zertifizierungsstellen kontrollieren jährlich, ob die Indikatoren des FSC-Standards eingehalten werden. Treten Mängel zutage, müssen diese innerhalb bestimmter Fristen behoben werden. Sonst droht der Entzug des Zertifikats. Die Audit-Berichte sind für jeden zugänglich und einsehbar.
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Baumernte & Holzrückung

Die Holzernte soll möglichst schonend erfolgen. Nur einzelne Stämme oder einige wenige in einer Gruppe dürfen gefällt werden. Schematische Verfahren wie Kahlschläge sind nicht FSC-konform.
Das “Rücken” der Holzstämme aus dem Wald erfolgt nur auf festgelegten Rückgassen. 13.5 % der Holzbodenfläche dürfen hierfür befahren werden, das entspricht überwiegend einem Abstand von 40m. Rückegassen mit einem Abstand von unter 20m sind nicht erlaubt.

Kein Gift im Wald

Pflanzenschutzmittel dürfen nur eingesetzt werden, wenn dies gesetzlich gefordert wird und ein externer Dritter die gesetzliche Verpflichtung bestätigt. Forstbetriebe begründen den Pflanzenschutzmitteleinsatz gegenüber betroffenen Stakeholdern (z.B. örtlichen Naturschutzverbänden) und nennen entsprechende Waldorte und Mengen ausgebrachter Mittel.

Äste und Kronen bleiben im Wald

Biomasse aus dem Wald ist ein stark nachgefragter Rohstoff. Der Wald braucht allerdings einen Nachschub an Nährstoffen. Pilze, Insekten und Millionen von Mikroorganismen zersetzen Äste und Kronenholz zu Humus. Dies ist auch essentielle Grundlage für das Baumwachstum und einen vitalen, gesunden Wald.

Max. 20% nicht-heimische Baumarten

Nicht-heimische Baumarten wirken oft negativ auf die heimische Artenvielfalt. Der Anbau von Douglasie, amerikanischer Roteiche und anderen Exoten ist im FSC-Wald nicht uneingeschränkt möglich. Das Leitbild des FSC ist die natürliche Waldgesellschaft mit den heimischen Baumarten. Diese in Jahrtausenden entstandenen Lebensgemeinschaften sind resistent gegen äußere Einflüsse wie Schnee, Sturm, Feuer oder Klimaveränderungen.
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Arbeits- und Gesundheitschutz

Die Einhaltung der Arbeitnehmerrechte sowie Sicherheit und Gesundheitsschutz der Forstwirt:innen muss bei zertifizierten Forstbetrieben an oberster Stelle stehen. Zudem werden hohe Ausbildungsstandards, regelmäßige Fortbildungen und eine tarifgebundene Entlohnung eingefordert. Es hat sich gezeigt, dass durch die regelmässigen Kontrollen die Arbeitssicherheit in FSC-Betrieben deutlich verbessert werden konnte.

Biotop und Totholz

In Naturwäldern sind – im Gegensatz zu den meisten Wäldern bei uns – Biotopbäume und Totholz in großer Menge vorhanden. Sie bilden den wichtigsten Lebensraum für eine sehr große Anzahl ganz verschiedener, bei uns typischer Tiere und Pilze. Biotop- und Totholz wieder anzureichern, auch als Nährstoff- und Wasserspeicher, ist eines der wichtigsten Ziele, die FSC-zertifizierte Betriebe verfolgen.
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Naturwaldentwicklungsflächen

Um die biologische Vielfalt langfristig zu erhalten, wird ein Teil der Waldfläche besonders zurückhaltend und schonend bewirtschaftet. Im größeren öffentlichen Waldbesitz (ab 1.000 ha) werden 10% Flächen ausgewiesen, wo sich die Natur ohne Nutzung entwickeln darf.
Ein Themenpapier dazu finden Sie >>hier

Nachhaltige Holzernte

Forstbetriebe leiten die nachhaltig nutzbaren Holzmengen nach anerkannten Verfahren her. Lokale Wertschöpfungsketten haben Vorrang. Einsehbare Planungswerke und eine genaue Dokumentation berücksichtigen positive und negative Effekte der Bewirtschaftung sowie alle Waldfunktionen.

FSC-Waldzertifizierung

Mit einer FSC-Zertifizierung wird Forstbetrieben bescheinigt, dass sie ihren Wald nach hohen ökologischen und sozialen Standards bewirtschaften. Eine Zertifizierung wird durch unabhängige Zertifizierungsstellen umgesetzt, FSC stellt selbst keine Zertifikate aus.

FSC-Standards, Dokumente & Infomaterial

Hier finden Sie unter anderem den aktuellen FSC-Waldstandard, informative Merkblätter und Leitfäden und die FSC-Prinzipien und -Kriterien.

FSC im deutschen Wald

Wald-Klima-Paket

FSC-zertifiziert: Ohne Zusatzkosten. Förderprogramm Klimaangepasstes Waldmanagement.

 

Klimastabile Wälder mit FSC

Waldbewirtschaftung und Stabilität des Waldökosystems

Ökosystemleistungen

Wald sucht Partner

EUDR

FSC Aligned for EUDR – Die EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte (EUDR) betrifft auch die Forstbetriebe in Deutschland. Die Zielsetzung von EUDR und FSC sind grundsätzlich identisch, es geht um den Erhalt der Wälder und den Nachweis einer nachhaltigen, entwaldungsfreien Holznutzung. Im Detail ergeben sich dennoch Unterschiede im System. FSC hat ein angepasstes Nachweissystem entwickelt, das sowohl die FSC-, als auch die EUDR-Anforderungen erfüllt (FSC ALIGNED FOR EUDR). Dieses System ist für Waldbesitzende und Verarbeitungsbetriebe gleichermaßen anwendbar.

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