
FSC im Wald
Zertifizierung für den Forstbetrieb
Eine FSC-Waldzertifizierung bestätigt, dass die Bewirtschaftungsweise eines zertifizierten Forstbetriebs den Anforderungen des FSC entspricht. Auf Basis der FSC-Prinzipien und -Kriterien gibt der Deutsche FSC-Standard diese Anforderungen vor, beispielsweise soziale und ökologische Kriterien. Die wichtigsten Regelungen im FSC-Wald werden hier kurz erläutert.

Angepasste Wildbestände
In FSC-zertifzierten Wäldern sollen junge Bäume und Pflanzen natürlich aufwachsen können. Seltene Pflanzen- und Baumarten sollen durch zu viel Wildverbiss nicht verschwinden. Deshalb sind in FSC-zertifizierten Betrieben angepasste Wilddichten anzustreben.
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Beteiligung von Interessenvertretern
Das FSC-System lebt maßgeblich von der Beteiligung aller Menschen, die mit dem Wald zu tun haben. Stakeholder werden in die Standardentwicklung und die Zertifizierungsprozesse von Betrieben miteinbezogen. Von Forstbetrieben wird Transparenz und Mitsprachemöglichkeiten eingefordert.
Eine Broschüre dazu finden Sie >>hier
Regelmäßige Kontrollen
Unabhängige, akkreditierte Zertifizierungsstellen kontrollieren jährlich, ob die Indikatoren des FSC-Standards eingehalten werden. Treten Mängel zutage, müssen diese innerhalb bestimmter Fristen behoben werden. Sonst droht der Entzug des Zertifikats. Die Audit-Berichte sind für jeden zugänglich und einsehbar.
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Baumernte & Holzrückung
Die Holzernte soll möglichst schonend erfolgen. Nur einzelne Stämme oder einige wenige in einer Gruppe dürfen gefällt werden. Schematische Verfahren wie Kahlschläge sind nicht FSC-konform.
Das “Rücken” der Holzstämme aus dem Wald erfolgt nur auf festgelegten Rückgassen, die überwiegend einen Abstand von 40m haben.
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Kein Gift im Wald
Pflanzenschutzmittel dürfen nur eingesetzt werden, wenn dies gesetzlich gefordert wird und ein externer Dritter die gesetzliche Verpflichtung bestätigt. Forstbetriebe begründen den Pflanzenschutzmitteleinsatz gegenüber betroffenen Stakeholdern (z.B. örtlichen Naturschutzverbänden) und nennen entsprechende Waldorte und Mengen ausgebrachter Mittel.
Äste und Kronen bleiben im Wald
Biomasse aus dem Wald ist ein stark nachgefragter Rohstoff. Der Wald braucht allerdings einen Nachschub an Nährstoffen. Pilze, Insekten und Millionen von Mikroorganismen zersetzen Äste und Kronenholz zu Humus. Dies ist auch essentielle Grundlage für das Baumwachstum und einen vitalen, gesunden Wald.
Max. 20% nicht-heimische Baumarten
Nicht-heimische Baumarten wirken oft negativ auf die heimische Artenvielfalt. Der Anbau von Douglasie, amerikanischer Roteiche und anderen Exoten ist im FSC-Wald nicht uneingeschränkt möglich. Das Leitbild des FSC ist die natürliche Waldgesellschaft mit den heimischen Baumarten. Diese in Jahrtausenden entstandenen Lebensgemeinschaften sind resistent gegen äußere Einflüsse wie Schnee, Sturm, Feuer oder Klimaveränderungen.
>> Übersicht heimische Baumarten
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Arbeits- und Gesundheitschutz
Die Einhaltung der Arbeitnehmerrechte sowie Sicherheit und Gesundheitsschutz der Forstwirte muss bei zertifizierten Forstbetrieben an oberster Stelle stehen. Zudem werden hohe Ausbildungsstandards, regelmäßige Fortbildungen und eine tarifgebundene Entlohnung eingefordert. Es hat sich gezeigt, dass durch die regelmässigen Kontrollen die Arbeitssicherheit in FSC-Betrieben deutlich verbessert werden konnte.
Biotop und Totholz
In Naturwäldern sind – im Gegensatz zu den meisten Wäldern bei uns – Biotopbäume und Totholz in großer Menge vorhanden. Sie bilden den wichtigsten Lebensraum für eine sehr große Anzahl ganz verschiedener, bei uns typischer Tiere und Pilze. Biotop- und Totholz wieder anzureichern, auch als Nährstoff- und Wasserspeicher, ist eines der wichtigsten Ziele, die FSC-zertifizierte Betriebe verfolgen.
Ein Themenpapier dazu finden Sie >> hier
Naturwaldentwicklungsflächen
Um die biologische Vielfalt langfristig zu erhalten, wird ein Teil der Waldfläche besonders zurückhaltend und schonend bewirtschaftet. Im größeren öffentlichen Waldbesitz (ab 1.000 ha) werden 10% Flächen ausgewiesen, wo sich die Natur ohne Nutzung entwickeln darf.
Ein Themenpapier dazu finden Sie >>hier
Nachhaltige Holzernte
Forstbetriebe leiten die nachhaltig nutzbaren Holzmengen nach anerkannten Verfahren her. Lokale Wertschöpfungsketten haben Vorrang. Einsehbare Planungswerke und eine genaue Dokumentation berücksichtigen positive und negative Effekte der Bewirtschaftung sowie alle Waldfunktionen.
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