ÖFFENTLICHE BESCHAFFUNG

Impulsgeber für Nachhaltigkeit und Produktinnovation

Die „öffentliche Hand“ definiert zu knapp 20% die Gesamtnachfrage in der EU. Der Bund, die Länder, Kommunen sowie öffentliche Betriebe kaufen Güter wie Büroausstattung, Verbrauchsmaterial, Baumaterial und im großen Umfang auch Bauleistungen. Die Öffentliche Beschaffung kann deshalb einen enormen Einfluss auf Trends in der Wirtschaft haben und Impulse für Nachhaltigkeit und Produktinnovation geben. Die Festlegung von nachhaltigen Einkaufskriterien schafft Märkte für umwelt- und sozialfreundliche Produkte.

Holzprodukte aus nachhaltiger Waldwirtschaft
Die umweltfreundliche öffentliche Beschaffung hat in den letzten Jahren stetig an Bedeutung zugenommen. Die Europäische Kommission sowie andere Institutionen sehen in der Vergabe mit Nachhaltigkeitskriterien ein wirksames Instrument zur Förderung des Umweltschutzes. Auch Deutschland hat sich dieser Sichtweise seit langem angeschlossen. Für Nachhaltigkeit beim Einkauf von Holz gilt der gemeinsame Erlass der Bundesministerien für Wirtschaft und Technologie (BMWi), für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) und darin heißt es: „Holzprodukte, die durch die Bundesverwaltung beschafft werden, müssen nachweislich aus legaler und nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammen.“ Anbieter können dies über folgende Wege nachweisen: „Der Nachweis ist vom Bieter durch Vorlage eines Zertifikats von FSC, PEFC, eines vergleichbaren Zertifikats oder durch Einzelnachweise zu erbringen.“ Die Vergabeanforderungen und -regeln seitens anderer öffentlicher Beschaffer lehnt sich in der Regeln der Vorgaben des Bundes an.
In einem Leitfaden aus dem Jahr 2017 wird genauer dargestellt, wie die Nachweise seitens der Bieter und Auftragnehmer erbracht werden können. Der Leitfaden ist auf der Website des BMEL HIER zu finden.
Das Formblatt 248 aus dem Vergabehandbuch des Bundes ist die Grundlage für den Nachweis im Vergabeverfahren.

Mit FSC-Zertifikat auf der sicheren Seite
Anbieter mit einem gültigen FSC-Zertifikat, die Material und Produkte mit FSC-Zertifizierungsaussage anbieten, erfüllen die Nachweisanforderungen. Unternehmen, die kein gültiges FSC-Zertifikat haben, müssen den Einzelnachweis nach Leitfaden führen. Wir empfehlen, sich diesen Einzelnachweis im Vorfeld, vor Materialeinkauf und Materialdisposition genauestens anzuschauen. Bei Unmöglichkeit der Erbringung des Nachweises ist Nachbesserung im Nachhinein oftmals nicht möglich und die Situation kann zu vertraglichen Sanktionen führen.
Zur Möglichkeit der betrieblichen FSC-Zertifizierung informieren wir auf unserer Website hier.

Öffentliche Beschaffungsstellen finden Anbieter über die zwei folgenden Datenbanken:

  • Marktangebot und Kontaktdaten zu Anbietern in Deutschland, Österreich und ausgewählte andere europäische Länder: fsc-produkte.de