Was ist FSC?

FSC: Wälder für immer für alle

Absicherung wichtiger Umwelt- und Sozialstandards im Wald

FSC – Forest Stewardship Council®

Mit weltweit gültigen Standards, der beispiellosen Einbindung aller relevanten Interessengruppen und der Unterstützung durch namhafte Unternehmen sowie anerkannte unabhängige Umwelt- und Sozialorganisationen, gilt FSC als die glaubwürdigste Lösung für nachhaltige Waldwirtschaft. Die Zertifikatsvergabe erfolgt nach einer erfolgreichen Prüfung durch unabhängige Dritte, die mindestens jährlich wiederholt wird. Das FSC-System sichert so die Nutzung der Wälder gemäß den sozialen, ökonomischen und ökologischen Bedürfnissen heutiger und zukünftiger Generationen.

Was bewirkt FSC in Deutschland?
In Deutschland sind rund 1,44 Million Hektar Wald FSC zertifiziert und fast 4.000 Unternehmen verfügen über eine Zertifizierung nach den FSC Standards (Stand: Januar 2022). In deutschen Wäldern steht der FSC u.a. für eine Waldwirtschaft, die den Wald nicht übernutzt, die biologische Vielfalt fördert und die gegenüber interessierten Bürgern:innen sowie Organisationen transparent handelt. Kahlschläge bei der regulären Holzernte sind untersagt und Pestizide dürfen nur eingesetzt werden, wenn dies gesetzlich gefordert wird. FSC setzt sich für die Mehrung natürlicher Mischwälder, die Schonung des Waldbodens, für den Schutz seltener Arten und Ökosysteme ein. Damit sind FSC-zertifizierte Wälder stabiler in einem sich wandelnden Klima und können als Ökosystem mehr CO2 langfristig binden. Für die Menschen im Wald sichert FSC faire Entlohnung und mehr Bürgerbeteiligung im Wald.

Transparent und zuverlässig
Hinter dem FSC-Label steckt ein durchgängig zuverlässiger Prozess: Es wurden zehn Prinzipien und 56 Indikatoren entwickelt, auf denen die weltweit gültigen FSC-Standards zur Waldbewirtschaftung basieren. Wälder, die nach diesen Standards bewirtschaftet werden, können das FSC-Zertifikat erwerben. Der FSC bietet zudem Transparenz, Warenzeichen-Sicherheit und Informationsleistungen für Unternehmen und Organisationen, die an guter Waldbewirtschaftung interessiert sind.

Auf einen Blick: FSC weltweit in Zahlen

  • 197 Millionen Hektar sind FSC-zertifiziert
  • 51.188 FSC-Produktketten-Zertifikate wurden vergeben
  • 1.477 FSC-Werbelizenzen sind aktiv
  • 1.165 FSC-Mitglieder sind in insgesamt 89 Ländern weltweit vertreten

Immer auf dem aktuellen Stand: FSC International veröffentlicht monatlich aktuelle „Facts & Figures“

Über 25 Jahre FSC-Einsatz für den Wald
Bereits seit über 25 Jahren setzt sich FSC für die Förderung einer umweltfreundlichen, sozialförderlichen und ökonomisch tragfähigen Bewirtschaftung von Wäldern ein. Die unabhängige, gemeinnützige Nicht-Regierungsorganisation wurde 1993 im Rahmen der Folgeprozesse nach der der VN-Konferenz „Umwelt und Entwicklung“ in Rio de Janeiro gegründet. Heute ist der FSC in über 80 Ländern mit nationalen Arbeitsgruppen vertreten.

Vision – das sind die FSC-Leitideen

Umwelt-
gerecht

Die Artenvielfalt, Produktivität und ökologischen Prozesse des Waldes werden erhalten.

Sozial
förderlich

Die Waldbewirtschaftung hilft sowohl der lokalen Bevölkerung als auch der Gesellschaft insgesamt, an deren langfristigem Nutzen teilzuhaben.

Wirtschaftlich
erfolgreich

Der finanzielle Profit darf nicht auf Kosten der Waldressourcen, des Ökosystems, oder der betroffenen Gemeinden beruhen.

FSC- Die Organisation

Wie werden Entscheidungen getroffen?

3-Kammersystem

FSC ist eine Diskussionsplattform für unterschiedliche Interessengruppen und ermöglicht demokratische Beteiligungs- und Entscheidungsfindungsprozesse.

FSC – Prinzipien

Um unsere Vision zu verwirklichen, hat FSC 10 Prinzipien und 70 Kriterien entwickelt, die für FSC-zertifizierte Wälder weltweit gelten.

Die FSC-Kennzeichen

Die FSC-Kennzeichen gewährleisten, dass sich Endverbraucher aktiv für ein Produkt entscheiden können.

Ihr Engagement zählt!

Zeigen Sie, dass Sie zu den Machern beim Waldschutz gehören. Um seine Vision zu verfolgen, braucht der FSC Unterstützer. Umweltorganisationen, Sozialverbände, Unternehmen, Einzelpersonen und politische Akteure: Sie alle bringen sich als Mitglied beim FSC Deutschland ein, damit Wälder unserer Erde durch eine verantwortungsvolle Nutzung erhalten werden.

Beteiligung und Beschwerden

Ein zentrales Anliegen des FSC ist, Konflikten offen zu begegnen und, falls erforderlich, auch das FSC-System anzupassen. Die Beteiligung von Interessenvertretern spielt dabei eine wesentliche Rolle.

FSC – Häufige Fragen und Antworten

Wer oder was ist der FSC?

FSC steht für Forest Stewardship Council. Neben dem internationalen Büro in Bonn gibt es weltweit Länderbüros.Mit weltweit gültigen Standards, der beispiellosen Einbindung aller relevanten Interessengruppen und der Unterstützung durch namenhafte Unternehmen sowie anerkannte Umwelt- und Sozialorganisationen, wird FSC als die glaubwürdigste Lösung für nachhaltige Waldwirtschaft anerkannt. Die Zertifikatsvergabe erfolgt durch unabhängige Dritte und wird jährlich überprüft.
>> Mehr erfahren

Was sind die Ziele des FSC?

Ziel des FSC ist es, einen Beitrag zur Verbesserung der Waldbewirtschaftung weltweit zu leisten. FSC versteht sich hierbei als Plattform, auf der Vertreter mit unterschiedlichen Interessen am Wald zusammenkommen und einen Konsens über verantwortungsvolle Waldwirtschaft finden können.
Aus diesem Konsens werden Bewirtschaftungsstandards entwickelt und Mechanismen für die Vermarktung von entsprechend erzeugten Waldprodukten abgeleitet.

Wichtigstes Instrument zur Vermarktung entsprechender Produkte ist die Kennzeichnung der Produkte mit den FSC-Kennzeichen.
>> Zu den FSC-Kennzeichen

Für wen ist die FSC-Zertifizierung?

Waldzertifikate werden an Waldbesitzer ausgestellt, deren Bewirtschaftungsweise den Anforderungen des FSC-Waldstandards entspricht. Die Waldzertifizierung stellt sicher, dass die Wälder nach ökologischen und sozialen Kriterien bewirtschaftet werden.
>> Zur FSC-Waldzertifizierung

Produktkettenzertifikate erhalten Hersteller und Händler von FSC-zertifizierten Holz- und Papierprodukten. Damit auf dem Endprodukt das FSC-Zeichen erscheinen darf, müssen alle Stationen der Produktkette, beim Forstbetrieb beginnend bis zum letzten Verarbeitungsschritt, nach FSC-Standards zertifiziert sein.
Zum Schnelltest: >> Brauchen Sie ein Zertifikat?

Wer braucht die FSC-Zertifizierung nicht?

Alle,

  • die keine eigenen FSC-Produkte herstellen, sondern nur bewerben möchten
  • die FSC-Produkte nur an Endverbraucher verkaufen und/oder bei den Unternehmenstätigkeiten einsetzen oder verbrauchen
  • die diese Produkte nicht mehr umwandeln, verändern, umverpacken oder neuetikettieren

Für diese Zwecke reicht eine FSC-Werbelizenz.

Wer vergibt das FSC-Zertifikat?

Eine Zertifizierung geschieht durch unabhängige Zertifizierungsstellen. FSC stellt selbst keine Zertifikate aus, unsere Geschäftsstelle hilft Ihnen aber gerne bei allen Fragen, die aufkommen, weiter.
>> Kontakt FSC-Geschäftsstelle

Wird weltweit nach den gleichen Standards zertifiziert?

Ja und Nein. Grundlage der Zertifizierung und aller FSC-Standards sind die international einheitlichen Prinzipien und Kriterien des FSC. Da die nationalen Standards in jedem Land jedoch konkretisiert werden müssen, können sich Standards mit unterschiedlichen Indikatoren ergeben, welche die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen eines Landes widerspiegeln. Nationale FSC-Arbeitsgruppen sind verpflichtet ihre FSC-Standards mit Nachbarländern abzugleichen und zu harmonisieren.

Mit der Entwicklung und Verbreitung des Instrumentes der Waldzertifizierung werden sich die Standards jedoch mittelfristig einander angleichen.

In der Produktkette ist weltweit der Produktkettenstandard FSC-STD-40-004 gültig.

Was ist der Unterschied zwischen einer ISO- und einer FSC-Zertifizierung?

ISO-Zertifizierungen helfen einem Betrieb, ihr Management zu verbessern und die Qualität der Produkte zu sichern. Der zertifizierte Betrieb setzt sich seine Ziele selbst. Das Zertifikat kann nicht auf Produkte angewandt werden.

Die FSC-Zertifizierung beschränkt sich inhaltlich auf die Waldbewirtschaftung, bei der die Einhaltung der FSC-Regelwerke vorausgesetzt wird. Von den verarbeitenden Betrieben werden keine Umweltleistungen verlangt sondern nur der Nachweis einer geschlossenen Lieferkette.

Das FSC-Kennzeichen mit der individuellen Nummer eines FSC-zertifizierten Unternehmens kann direkt auf den Produkten angebracht werden.

ISO- und FSC-Zertifizierung schliessen sich nicht gegenseitig aus. Sie decken jedoch unterschiedliche Gebiete ab. In verschiedenen Bereichen können sich die beiden Systeme ideal ergänzen.

Für wen ist die FSC-Werbelizenz?

Für alle,

  • die keine eigenen FSC-Produkte herstellen, sondern nur bewerben möchten
  • die FSC-Produkte nur an Endverbraucher verkaufen und/oder bei den Unternehmenstätigkeiten eingesetzen oder verbrauchen
  • die die Produkte nicht mehr umwandeln, verändern, umverpacken oder neuetikettieren

>> Mehr erfahren

Wie steht der FSC zu gentechnisch veränderten Organismen?

FSC verbietet generell den Einsatz von gentechnisch veränderten Baumarten. Ausnahmen hiervon sind nicht möglich.

Zerstört FSC Primärwälder?

Gelegentlich wird dem FSC vorgeworfen, er sei indirekt verantwortlich für die Zerstörung von Primärwäldern. Dies ist falsch. Das Gegenteil ist der Fall. Durch eine FSC-Zertifizierung wird Raubbau an Primärwäldern verhindert. Der FSC erlaubt jedoch eine nachhaltige Nutzung von Wäldern. Der grundsätzliche Charakter einer ungenutzten Primärwaldfläche geht dadurch teilweise verloren und wird abgelöst durch eine naturnahe Waldnutzungsform. Dies geschieht jedoch nicht auf der gesamten Fläche. Die FSC-Zertifizierung von Waldflächen erfordert die Abgrenzung und den besonderen Schutz von hoch schützenswerten Wäldern (HCVF = high conservation value forests). Bevor ein FSC-Zertifikat erteilt wird, muss geprüft werden, ob entsprechende Waldgebiete vorliegen.

Zentrales Anliegen des FSC ist das Ausbalancieren von Schutz- und Nutzungsaspekten in Wäldern. Kernelement der Regelung ist einerseits die Sicherung von Gebieten mit einer hohen Biodiversität sowie andererseits von großen intakten Waldgebieten mit ursprünglicher Artenzusammensetzung. Darüber hinaus müssen seltene Waldökosysteme oder Wälder mit großer kultureller Bedeutung geschützt werden. Jegliche Bewirtschaftung in HCVFs ist diesem Schutzziel untergeordnet. FSC hat ein HCVF-Toolkit entwickelt, mit dem besonders schützenswerte Wälder nach einheitlichen Kriterien weltweit identifiziert werden können.

Obwohl auch in Deutschland HCVFs ausgewiesen werden (z.B. Nationalparke), hat die Regelung in Regionen ohne weitgreifende gesetzliche Schutzgebietskategorien eine ungleich größere Bedeutung.

Das Konzept des FSC ist einfach: Holz ist ein nachhaltig wachsender Rohstoff, der in vielen Fällen der Konkurrenz zu Öl, Kunststoff oder Aluminium standhält. Um diese zu leisten, soll eine Nutzung von Holz nach klar definierten Regeln ermöglicht und gefördert werden. Der FSC akzeptiert hierbei, dass nicht alle Wälder dieser Erde total aus der Nutzung genommen werden können und sollen.

Derzeit sind etwa 200 Mio. ha Wald weltweit nach FSC-Standards zertifiziert (Nov 2019). Etwa 64% dieser Wälder sind naturnahe Wälder. Etwa 19% aller FSC-zertifizierten Flächen liegen in den Tropen.