FSC-Waldzertifizierung

Als Einzelbetrieb oder Gruppe

Mit einer FSC-Zertifizierung wird Forstbetrieben bescheinigt, dass sie ihren Wald nach hohen ökologischen und sozialen Standards bewirtschaften. Eine Zertifizierung wird durch unabhängige Zertifizierungsstellen umgesetzt, FSC stellt selbst keine Zertifikate aus. Zertifiziert wird ein einzelner Forstbetrieb oder ein Zusammenschluss von Forstbetrieben.

Wir helfen bei Fragen jederzeit weiter – Kontaktieren Sie uns jetzt: mailto:wald@fsc-deutschland.de

Die 5 Schritte zur Waldzertifizierung

  1. Kontaktaufnahme mit einer Zertifizierungsstelle und formale Antragstellung
    Zunächst werden Sie mittels eines Formulars um einige Grundinformationen zu Ihrem Forstbetrieb gebeten. Die Zertifizierungsstelle erteilt Ihnen anschließend Auskunft über das weitere Verfahren und über die Zertifizierungskosten. Diese sind variieren mit der Betriebsgröße und Komplexität des Betriebes bzw. Gruppe. Formal beginnt die Zertifizierung mit dem Ausfüllen eines Antragsformulars. Alternativ können Sie sich auch zunächst von uns beraten lassen oder als Kommune einen Blick in unseren Leitfaden für kommunale Waldbesitzer werfen.
  2. Erstbesuch / Voraudit
    Ein Voraudit ist vor allem bei sehr großen Forstbetrieben unter Umständen sinnvoll. Es erfolgt auf Grundlage der Dokumentation zur Betriebsplanung und in Form einer Kurzprüfung Ihrer Waldfläche. Ziel ist die frühzeitige Erkennung und Korrektur möglicher Schwachstellen im Hinblick auf die einzuhaltenden Richtlinien.
  3. Betriebsprüfung / Zertifizierungsaudit
    Ein:e forstliche:r Gutachter:in überprüft die Bewirtschaftung Ihres Waldes und die vorhandene Dokumentation auf Übereinstimmung mit dem Deutschen FSC-Standard. Im Vorfeld werden Interessenparteien konsultiert (Befragungen von Personen, Organisationen oder Unternehmer im Umfeld). Durch Überprüfung Ihres Holzverkaufssystems wird die ordnungsgemäße Verwendung des FSC-Logos sichergestellt.
  4. Erstellung des Zertifizierungsberichts
    Im Anschluss an die Betriebsprüfung wird ein Bericht erstellt. Oft sind darin Empfehlungen enthalten, in welchen Bereichen die Waldbewirtschaftung verbessert werden kann bzw. sollte. Als Waldbesitzer:in haben Sie Gelegenheit, die Inhalte vor der endgültigen Beurteilung zu kommentieren. Unabhängige Expert:innen überprüfen den Zertifizierungsbericht unter anderem dahingehend, ob eventuelle Auflagen angemessen sind.
  5. Zertifikatserteilung und -laufzeit
    Entspricht Ihre Waldbewirtschaftung dem deutschen FSC-Standard, erfolgt die Zertifikatsaustellung, in der Regel für die Dauer von fünf Jahren. Sie können dann Holz mit dem FSC-Kennzeichen vermarkten. Durch jährliche Folgeprüfungen wird die Einhaltung der FSC-Standards sichergestellt und geprüft, ob ggf. erteilte Auflagen erfüllt wurden. Eine Zusammenfassung des jährlichen Zertifzierungsberichts wird auf der Homepage des Zertifizierers und in der offiziellen FSC-Zertifikatsdatenbank veröffentlicht.

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Wie funktioniert die FSC-Waldzertifizierung?

Ausführliche Informationen

Standards, Leitfäden und Merkblätter zur FSC-Waldzertifizierung finden sich unter >> Standards & Dokumente

FSC-Gruppenzertifizierung

Kleineren Forstbetrieben bietet FSC die Möglichkeit, sich als Gruppe im Zusammenschluss mehrerer Waldbesitzender zertifizieren zu lassen. Dadurch entsteht eine größere Einheit, die gemeinsam den Prozess zur Zertifizierung durchläuft und so die Kosten je Hektar reduziert. Es gibt keine Einschränkungen für die Art oder Größe der Mitglieder, nur grenzüberschreitende Gruppen sind nicht zulässig. Gruppen können sehr unterschiedlich organisiert sein, die größte Gruppe in Deutschland hat über 200 Mitglieder, die kleinste nur drei.

Warum sich eine Gruppe lohnen kann
Die Gruppenzertifizierung bietet einige bedeutende Vorteile:

  • Kostengünstigere Zertifizierung pro Hektar vor allem für Waldbesitzende mit kleinerer Waldfläche (im Vergleich zur Einzelzertifizierung)
  • Lernen von anderen durch Austausch und Kollaboration
  • Weniger Gesamtaufwand durch geteilte Aufgaben

Wie finde ich eine Gruppe?
In der Liste aller FSC-zertifizierten Betriebe sind Gruppen jeweils gelb hinterlegt. Generell ist es möglich, sich bestehenden Gruppen anzuschließen. Die Gruppenleitung muss diesem jedoch zustimmen.

Wie läuft eine Gruppenzertifizierung ab?
Wer sich in einer Gruppe zertifizieren lassen will, durchläuft denselben Prozess wie bei einer einzelbetrieblichen Zertifizierung.

Wie gründe ich selber eine Gruppe?
Generell ist es jeder Rechtsperson oder rechtsfähigen Institution in Deutschland möglich, eine FSC-Gruppe zu gründen. Der erste Schritt ist dabei, sich Gedanken über mögliche Gruppenmitglieder zu machen, damit eine genügend große gemeinsame Waldfläche zertifiziert werden kann (mindestens 5000 Hektar sind sinnvoll, aber nicht zwingend notwendig). Weitere Informationen finden Sie auf unserem Merkblatt. Welche Gruppenstruktur und -organisation sinnvoll ist, ist je nach Einzelfall unterschiedlich. Wenden Sie sich gerne direkt an uns, wir beraten Sie und können Sie auch mit Beispielunterlagen unterstützen.

Sie haben Fragen oder brauchen Unterstützung?

Kontaktieren Sie uns per E-Mail unter wald@fsc-deutschland.de oder melden Sie sich telefonisch bei Ihrem Ansprechpartner für die FSC-Waldzertifizierung, Wolfram Kotzurek: 0761 38653-64.

Ausführliche Informationen: Alles zur Gruppenzertifizierung und die häufigsten Fragen auf einen Blick im >> Merkblatt Gruppenzertifizierung Wald