5 Mrz, 2024

Neue Allianz zum Austausch von Risikoinformationen

Mitglieder sind unter anderem FSC und Preferred by Nature

Die zunehmenden gesetzlichen Anforderungen wie die EU-Verordnung über entwaldungsfreie Produkte (EUDR) und der steigende Druck des Marktes auf verantwortungsvoll hergestellte Produkte stellen Unternehmen, Zertifizierungssysteme und Produzenten in der Land- und Forstwirtschaft vor große Herausforderungen. Im Rahmen ihrer Sorgfaltspflicht müssen Marktteilnehmende Risikobewertungen durchführen, um zu gewährleisten, dass ihre Produkte legal und verantwortungsvoll hergestellt sind.

Die neu gegründete Risk Information Alliance (RIA) entwickelt in Kooperation mit verschiedenen Partnerorganisationen wie der Roundtable on Sustainable Biomaterials (RSB) und das Sustainable Biomass Program (SBP) für verschiedene Rohstoffe glaubwürdige Risikobewertungen, die über die Bewertung der EUDR hinaus gehen. Der innovative und kooperative Ansatz die Allianz hilft Unternehmen und Zertifizierungsorganisationen, den Austausch von Risikobewertungen zu vereinfachen und Kosten einzusparen.

„In der Vergangenheit haben Unternehmen, Zertifizierungssysteme und andere Akteure bei der Risikobewertung isoliert voneinander gearbeitet. Selbst bei der Betrachtung derselben Indikatoren kommen sie dabei teilweise zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen, wodurch Zeit und Ressourcen potenziell verschwendet werden“, sagt David Hadley, Programmdirektor bei Preferred by Nature.

Kim Carstensen, Generaldirektor von FSC, fügt hinzu: „Die Allianz schafft eine gemeinsame Sprache und stellt sicher, dass Unternehmen, Behörden und Interessengruppen in der Forst- und Landwirtschaft effektiv auf das gleiche Ziel hinarbeiten. Je mehr Organisationen dazu beitragen, desto größer ist die Wirkung.“

Die RIA erhält einen Zuschuss im Rahmen des ISEAL-Innovationsfonds, der den Großteil seiner Mittel vom Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) bezieht. Der ISEAL-Innovationsfonds unterstützt ISEAL-Mitglieder bei der gemeinsamen Erforschung von neuen Ansätzen zur Bewältigung gegenwärtiger Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeit. Bezuschusst wurden die Organisationen SBP und Preferred by Nature für einen Zeitraum von zwei Jahren bis Ende 2025. SBP und Preferred by Nature stellen den gleichen Betrag in Form von Sachleistungen zur Verfügung.

„Diese Finanzierung wird eine entscheidende Rolle bei der Erfassung und Weitergabe hochwertiger Risikodaten spielen. Wir freuen uns, mit Preferred by Nature und anderen Organisationen zusammenzuarbeiten, um einen positiven Wandel herbeizuführen“, erklärt Carsten Huljus, Geschäftsführer des Sustainable Biomass Program.

Eine Lenkungsgruppe koordiniert die anfängliche Entwicklung der Allianz und erweitert nach und nach den Kreis der involvierten Organisationen.

„Der RSB unterstützt den Aufruf zur Zusammenarbeit bei der Bewältigung der Herausforderungen, die sich aus den zunehmenden regulatorischen Anforderungen und dem Druck des Marktes auf verantwortungsvoll hergestellte Produkte ergeben. Ein risikobasierter Ansatz ist in unserer Theorie und Praxis fest verankert, daher freuen wir uns, dass die RIA ins Leben gerufen wurde. Wir sind stolz darauf, dieser Koalition von Organisationen beitreten zu können, um Risikoinformationen auszutauschen und gemeinsam den Übergang zu einer biobasierten und kreislauforientierten Wirtschaft voranzutreiben“, so Elena Schmidt, Geschäftsführerin des RSB.

Diese Meldung basiert auf einer Nachricht von FSC International. Das Original können Sie hier auf Englisch nachlesen.

 

Julia Springmann