03.11.2022, aktualisiert am 15.11.2022

FSC-zertifizierte Waldbesitzende in der Pole-Position

Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ des BMEL

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat ein neues Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ gestartet. Ziel ist es, Waldbesitzende dabei zu unterstützen, ihre Wälder fit für den Klimawandel zu machen. FSC-zertifizierte Waldbesitzende müssen ihre Bewirtschaftung nur unwesentlich anpassen, um die attraktive Förderung zu erhalten. Vor diesem Hintergrund und dem damit verbundenen geringen Mehraufwand für die Prüfung, werden die zuständigen Zertifizierungsorganisationen voraussichtlich keine zusätzlichen Gebühren für Waldbesitzende erheben.

„FSC-zertifizierte Waldbesitzende haben beim Umbau Richtung klimaresiliente Wälder die Nase vorn. Folgerichtig ist es daher, dass ihnen bei der Umsetzung und Prüfung für das neue Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ kaum Zusatzaufwand entstehen wird. Dies ist überaus erfreulich und unterstreicht, dass der FSC-Waldstandard bereits seit Jahren die richtigen Impulse setzt“, kommentiert Elmar Seizinger, Leiter Waldbereich bei FSC-Deutschland, das neue Förderprogramm. Er betont: „Bedenkt man, dass eine FSC-Zertifizierung im Privat- und Kommunalwald erfahrungsgemäß zwischen 0,50 und 1,50 Euro pro Hektar und Jahr kostet, aber andere Zertifizierungssysteme der Forstwirtschaft zusätzlich 3 Euro pro Hektar und Jahr für die Prüfung der Klimaanpassungskriterien verlangen werden, wird FSC für weitere Waldbesitzende attraktiv“.

Kriterien sind inhaltlich sehr nah am FSC-Standard

2022 sollen bereits 200 Millionen Euro ausgezahlt werden. Die Fördermittel können bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) beantragt werden, sobald die Förderrichtlinie im Bundesanzeiger veröffentlicht wurde. Damit ist in den nächsten Tagen zu rechnen. Die Förderungen in 2022 fallen noch unter die de-minimis Regelungen, eine Befreiung davon ist für 2023 vorgesehen. Das BMEL hat zwölf Kriterien definiert, für die eine Bindefrist von zehn bzw. 20 Jahren gilt. In diesem Zeitraum werden in Abhängigkeit von Betriebsgröße und Verpflichtungszeitraum bis zu 100 Euro pro Hektar und Jahr ausgezahlt. Inhaltlich sind die zwölf Kriterien sehr nahe am Deutschen FSC-Standard formuliert, „ein weiterer Vorteil für FSC-zertifizierte Waldbesitzende, die ihre Waldwirtschaft nur wenig anpassen müssen“, so der FSC-Waldbereichsleiter.

Bestätigung im Rahmen der jährlichen Kontrollen möglich

Die Mittelauszahlung soll unmittelbar nach Eingang und Prüfung des Antrags erfolgen. Die Bestätigung der Einhaltung der Kriterien hat innerhalb von zwölf Monaten durch die Waldbesitzenden auf Grundlage entsprechender Kontrollen durch die Zertifizierungssysteme (FSC und andere) zu erfolgen. „Da das FSC-System sowieso jährliche Prüfungen vorsieht, können die Zertifizierungsorganisationen die Einhaltung der Kriterien, die für die Förderung erfüllt sein müssen, im Rahmen der normalen FSC-Audits bestätigen. Für FSC-Waldbesitzende entsteht also kein zeitlicher oder finanzieller Mehraufwand“, erläutert Elmar Seizinger.

  • Eine Gegenüberstellung der Kriterien, die für die Förderung erfüllt sein müssen und den assoziierten Inhalten aus dem Deutschen FSC-Standard findet sich >> hier.
  • Weitere Informationen zum  Förderprogramm Klimaangepasstes Waldmanagement auf den Seiten des >> BMEL
  • Der Online-Antrag für das Förderprogramm findet sich >> hier
  • Die wesentlichen Inhalte aus dem Deutschen FSC-Standard, die die Klimaanpassung von Wäldern betreffen, sind im FSC-Themenpapier Klimastabile Wälder >> hier zusammengefasst.