© Stefan Lechner
Wald in Hessen: Positive Impulse durch FSC
Zertifizierung als wichtiger Wegweiser in herausfordernden Zeiten
Seit 2015 werden die hessischen Staatswälder gemäß dem FSC-Standard bewirtschaftet. In einem herausfordernden Umfeld, das von Trockensommern, Stürmen und Borkenkäferbefall geprägt ist, hat sich die Zertifizierung für nachhaltige Waldbewirtschaftung mit ihren ausgewogenen Anforderungen an das Waldmanagement bewährt. Sie unterstützt mit wichtigen Leitlinien und setzt so nachvollziehbare Impulse für die tägliche Praxis der Waldbewirtschaftung im hessischen Staatswald. Davon profitieren nicht nur Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sondern auch die Bevölkerung und nicht zuletzt die Biodiversität.
Die jährliche, unabhängige Überprüfung vor Ort stellt dabei sicher, dass die von den FSC-Auditoren geforderten Korrekturmaßnahmen umgesetzt werden. Ein entscheidender Fortschritt ist seitdem beispielsweise die erhöhte Sicherheit am Arbeitsplatz durch verbesserte Ausrüstung und Prozesse. Angesichts einer fortschreitenden Erderwärmung in Mitteleuropa unterstützt das von FSC geforderte aktive Management des Wildbestandes die natürliche Waldverjüngung und damit nicht nur die Biodiversität der hessischen Wälder, sondern auch deren Klimaresilienz. Eine Analyse der jährlichen, online einsehbaren Prüfberichte unabhängiger FSC-Kontrolleure zeigt konkret auf, wie die Zertifizierung HessenForst kontinuierlich bei der Optimierung seiner Arbeit unterstützt. Besonders hervorzuheben sind dabei folgende Veränderungen:
- Arbeitssicherheit: Konsequente Implementierung von Sicherheitsstandards und regelmäßige Kontrolle der Ausrüstung. Beide Aspekte tragen wesentlich zur Verringerung von Arbeitsunfällen bei.
- Wildbestandsmanagement: Durch ein verbessertes Management wird die Überpopulation von bestimmten Wildarten kontrolliert. Dies ist essenziell für die Gesundheit der Wälder und die natürliche Verjüngung der Baumarten.
- Schutz von Biodiversitätsflächen ohne Forstwirtschaft Die Identifikation und der Schutz dieser sogenannten Naturwaldentwicklungsflächen verbessern die ökologische Vielfalt und bieten Lebensraum für zahlreiche, selten gewordene Pflanzen- und Tierarten. Hier entstehen die Urwälder von Morgen.
- Biotop- und Totholz: FSC fordert die Erhöhung von Biotop- und Totholzmengen. Die Umsetzung wurde in den letzten Jahren geprüft. Dadurch gibt es seit einigen Jahren mehr Inseln alter Bäume im Wald, welche Lebensraum für viel Arten sind und wichtige Nährstoffe im Wald halten.
- Befahrung von empfindlichem Waldboden: Waldböden werden nur noch auf den sogenannten Rückegassen befahren. Diese müssen markiert und schonend genutzt werden.
Eine zusammenfassende Übersicht der Ergebnisse ist hier online abrufbar.
Stärkung der regionalen Wirtschaft
Die FSC-Zertifizierung ist somit auch im besten Interesse der hessischen Bevölkerung. Sie gewährleistet, dass die Wälder Hessens auch zukünftig nach den höchsten Standards bewirtschaftet werden. Das stärkt auch die regionale Wirtschaft, die FSC-zertifizierte Produkte für den Weltmarkt anbieten kann. Als weltweit anerkanntes Zertifizierungssystem für nachhaltige Waldbewirtschaftung ist FSC global tätig und Produkte mit dem Siegel der unabhängigen Organisation sind weltweit stark gefragt.