28 Okt., 2025

Neue Generation der FSC-Risikobewertungen für Österreich veröffentlicht

Bewertung bestätigt insgesamt vernachlässigbares Risiko

Am 16. Oktober 2025 wurde die überarbeitete FSC-Risikobewertung für Österreich (RA Austria) veröffentlicht – und zählt damit zu den ersten Bewertungen der „neuen Generation“ weltweit.

Was ist neu?

Die aktualisierte Version (FSC-RA-AUT-02-2025) ist nun vollständig auf den neuesten FSC-Risikobewertungsrahmen (FSC-PRO-60-006b) abgestimmt und erfüllt damit auch aktuelle Anforderungen der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR).

Seit 2014 pflegt der FSC eine umfassende Bibliothek nationaler Risikobewertungen, die vor allem für Controlled Wood genutzt werden. Nun wurde das System modernisiert – mit zusätzlichen Indikatoren (u. a. für EUDR und die Policy of Conversion) und einem klaren Fokus auf Nutzerfreundlichkeit.

Globaler Fortschritt

In den kommenden Jahren werden rund 90 nationale Risikobewertungen überarbeitet. Rumänien hat die erste neue Bewertung erhalten, Österreich folgt nun als zweites Land. Weitere Länder – darunter Ukraine, Schweden, Kanada und Brasilien – stehen kurz vor dem Abschluss.

Mehr Übersicht, weniger Aufwand

Die Bewertungen werden künftig über eine interaktive digitale Plattform zugänglich sein – ein großer Schritt hin zu mehr Transparenz und einfacher Integration in Due-Diligence-Systeme.
So profitieren Unternehmen direkt: Die nationale FSC-Risikobewertung deckt bereits viele Analyseaspekte ab und erleichtert die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen erheblich.

Robuster und inklusiver Prozess

Beginnend mit Mitte 2024, wurde die österreichische Risikobewertung durch eine sechswöchige öffentliche Konsultation mit 38 Interessensvertreter:innen sowie eine eigene Stakeholder-Veranstaltung in Wien entwickelt – für eine breite Repräsentation und Transparenz. Der Prozess wurde dabei von einem externen, lokalen Beraterteam geleitet.

Ergebnisse im Detail:

Die neue FSC-Risikobewertung für Österreich kommt insgesamt zu einem vernachlässigbaren Risiko – ein positives Ergebnis, das das hohe Niveau der österreichischen Forstgesetzgebung widerspiegelt.

Trotzdem zeigt die Bewertung auch Bereiche auf, in denen weiterhin Aufmerksamkeit und Verbesserungen notwendig sind. Denn selbst in einem Land mit gut funktionierenden Strukturen gibt es Themen, die einer genauen Beobachtung bedürfen.

So bestätigt die Bewertung ein geringes Risiko für Korruption im Forstsektor sowie für Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, weist jedoch zugleich auf die Notwendigkeit kontinuierlicher Forschung und Wachsamkeit in beiden Bereichen hin.

Besonders betont wird der Handlungsbedarf beim Schutz der Biodiversität in österreichischen Wäldern – vor allem im Kontext des Klimawandels. Obwohl Österreich über ein starkes rechtliches und institutionelles Fundament verfügt, zeigen Studien, dass sich der Zustand der Natur insgesamt nicht verbessert.

Klimawandel, Pestizideinsatz in der Landwirtschaft und andere externe Einflüsse setzen Wälder, Pflanzen und Tiere zunehmend unter Druck. Hier sind laufende Beobachtung, Forschung und aktive Maßnahmen von Forstverwaltung, Naturschutzbehörden und Waldbesitzer:innen gefragt, um sicherzustellen, dass forstwirtschaftliche Tätigkeiten nicht zu einem Risiko für die Natur werden. Darüber hinaus muss man auch beachten, dass ein FSC-zertifizierter Forstbetrieb in seinen Anforderungen über Risikobewertungen hinausgeht.

Jährliche Aktualisierungen

FSC wird jedes Jahr Rückmeldungen auswerten, um die Risikobewertungen aktuell und relevant zu halten. Haben Sie Anmerkungen? Besuchen Sie den Risk Hub und teilen Sie Ihr Feedback!

Gültigkeitsdatum & Zugriff

Gültig ab: 16. Oktober 2025

Wo zu finden:

Kontakt
Bei Fragen zur Risikobewertung für Österreich: julia.koeberl@at.fsc.org