Autor: FSC Deutschland | 25.01.2021

Mey ist erster Hersteller von FSC-zertifizierter Kleidung in Deutschland

Mey ist das erste Unternehmen in Deutschland, welches FSC-zertifizierte textile Bekleidungsprodukte auf den Markt bringt und damit einer der ersten Zertifikatinhaber für FSC- zertifizierte Kleidung weltweit.

Die FSC- Produktkettenzertifizierung trägt dafür Sorge, dass Produkte mit dem FSC-Zeichen einen Beitrag zu nachhaltiger Forstwirtschaft leisten. Sie sichert vom Wald bis zum letzten Verarbeitungsschritt, dass zertifizierte und kontrollierte Materialien entlang der gesamten Lieferkette vom Wald bis zum Kleidungsstück im Laden korrekt eingesetzt werden.

Ab der Herbst/Winter Kollektion 2021 ist an allen Produkten von Mey, welche FSC-zertifizierte Materialien beinhalten, auf dem Hang-Tag oder auf der Verpackung, eine entsprechende Kennzeichnung angebracht. Somit wird deutlich, dass diese Produkte Holz basierende Materialien wie Tencel™, Modalfaser, Micro-Modal oder Viskose enthalten und sich erfolgreich einer externen Prüfung durch die unabhängige Zertifizierungsstelle SCS Global Services unterzogen haben. Sie sind damit FSC-zertifiziert und stehen für die Förderung einer nachhaltigen Forstwirtschaft.

„Nachhaltigkeit ist für uns kein Trend, sondern Tradition. Deshalb setzen wir bereits seit 1928 auf eine transparente und regionale Wertschöpfung. Mit der Verwendung von FSC-zertifizierten Rohstoffen versuchen wir einerseits unsere nachhaltige Wertschöpfungskette weiter zu stärken und andererseits den nachhaltigen Rohstoff Holz in unseren Produkten mehr ins Bewusstsein unserer Kunden zu rücken.“ Florian Mey, Managing Partner Mey Unternehmensgruppe.

Wir freuen uns, dass es mit Mey seit November 2020 nun erstmals auch einen deutschen Hersteller von FSC-zertifizierter Kleidung gibt und hoffen, dass viele weitere Modemarken folgen. Seit Anfang des Jahres ist es überdies auch möglich, FSC-zertifizierte Produkte mit dem Produkttyp MODAL zu kennzeichnen. Dies kommt der steigenden Nachfrage im Textilbereich entgegen.“, freut sich Dr. Uwe Sayer, Geschäftsführer von FSC Deutschland, über das zukunftsweisende Leuchtturmprojekt im Modebereich.

FSC in der Textilwelt

Das Thema FSC in der Modewelt nimmt in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung zu. Die meisten großen Modemarken arbeiten bereits intensiv mit FSC-zertifizierten Materialien, wenn es etwa um Papiertüten, Hang Tags, Verpackungen, Preisschilder, Seidenpapiere oder Magazine geht. Namhafte Unternehmen setzen sich selbst klare Nachhaltigkeitsziele. H&M etwa kommuniziert auf seiner Website „Bis Ende 2025 werden 100% des Holzes, das in unseren Produkten und Verpackungen genutzt wird aus FSC-zertifizierten Wäldern stammen oder aus Fasern von alternativen Quellen[…].“

Noch nicht ganz so präsent aber immer häufiger sind FSC-zertifizierte Endprodukte in der Modewelt, also z.B. Kleidungsstücke aus FSC-zertifizierter Viskose oder etwa Schuhe mit FSC-zertifizierter Naturkautschuk-Sohle. Nachfrage seitens der Modebranche ist jedenfalls vorhanden, wie aktuelle Entwicklungen am Markt zeigen. Das bestätigt u.a. Dr Till Boldt, Geschäftsführer von ENKA: „Namhafte Fashion-Brands fordern FSC-zertifiziertes Material. Daher bietet ENKA – erster FSC-zertifizierter Anbieter von textilem Viskose-Filamentgarn – heute bereits 100% des Garns als FSC an. Die Zertifizierung war die beste Entscheidung und eröffnet uns große Wettbewerbsvorteile.“

Die Fasern der Lenzing Group können ebenfalls mit der FSC-Zertifizierung erworben werden. Alle Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe sind FSC®-CoC-zertifiziert (Chain of Custody).

Warum sind also noch nicht weit mehr Modemarken FSC-zertifiziert und bieten ihre Kollektionen mit dem bekannten Gütesiegel an?

Bei der FSC-Zertifizierung muss eine lückenlose Rückverfolgbarkeit gewährleistet sein. Somit müssen alle Verarbeiter entlang der Produktionskette vom Wald bis zu dem Punkt in der Lieferkette zertifiziert sein, an dem ein Produkt gekennzeichnet werden soll. Diese Situation ist für die Glaubwürdigkeit und Sicherheit des Siegels unabdingbar, für manche Unternehmen bedeutet diese umfangreiche Betrachtung der Vorlieferanten vielleicht einen zu hohen oder nicht leistbaren Aufwand. Unternehmen, die die Zertifizierung auf sich nehmen, eröffnen sich jedoch Marktzutrittschancen und erhöhte Absatzmöglichkeiten. Darüber hinaus haben diese Unternehmen aktuell noch Pionierstatus und können sich so gut zum Wettbewerb abgrenzen.

FSC-Pioniere in der Fashion- und Schuhwelt

Im September 2019 wurde mit der Design Marke Masai Copenhagen die erste dänische Modemarke FSC-zertifiziert. Aktuell sind im Rahmen der Herbstkollektion 2020 die ersten FSC-zertifizierten Masai Styles erhältlich: FSC-Styles von Masai I Tolle Neuheiten aus FSC-zertifizierter Viskose kaufen. Bis 2022 sollen dort alle Kleidungsstücke aus Viskose FSC-zertifiziert sein.

Nun reiht sich mit Mey erstmals ein deutscher Hersteller in die Liste der Pioniere ein.

Ebenfalls als Vorreiter in der FSC-Modewelt sind die Sneakers-Produzenten von Ethletic zu nennen. Alle Sneakers aus diesem Hause haben eine Sohle aus FSC-zertifiziertem Naturkautschuk. Diese sind online und über Geschäfte wie Avocado Store oder das Händlernetz Avesu erhältlich.

Ein Beispiel aus den UK sind die beliebten HUNTER Gummistiefel. Hunter brachte im November 2020 seine erste Forest Stewardship Council® zertifizierte Kollektion auf den Markt und geht damit weiter konsequent seinen Weg in Richtung einer nachhaltigeren und ethischeren Beschaffung seiner Produkte.

Warum auf FSC setzen?

Prinzipiell können alle Rohmaterialien aus dem Wald FSC-zertifiziert werden. Damit wird gewährleistet, dass diese aus einer verantwortungsvollen Waldbewirtschaftung stammen. Dies gilt bei FSC nicht nur in Bezug auf natürliche Ökosysteme unter dem Aspekt des wichtigen Klima- und Umweltschutzes, sondern auch mit Blick auf die Sicherung sozialer Standards in der Forstwirtschaft für Arbeitnehmer und lokale Gemeinschaften. Rohmaterialien aus dem Wald sind zukunftsfähig, denn die nötige Material-/Nachfragemenge kann gut bedient und gesteigert werden. Bei anderen natürlichen Fasern (Baumwolle, Wolle etc.) gibt es Wachstumsgrenzen, die bereits ausgeschöpft sind. Teilweise geht hier die Verfügbarkeit bei stark steigender Nachfrage zurück. Im Vergleich zu anderen Materialien sind Viskose- oder auch Lyocell-Fasern biologisch abbaubar, es werden weniger Chemikalien für die Herstellung benötigt und keine Pestizide und Wasser im Anbau eingesetzt.

Status quo

230 Chain of Custody-FSC-Zertifikate gibt es bereits in der textilen Wertschöpfungskette. Spitzenreiter ist Italien mit 65 Zertifikaten, gefolgt von China mit 64 zertifizierten Betrieben. Doch auch in Deutschland gibt es bereits 11, in Österreich immerhin 2 zertifizierte Unternehmen aus der Textilbranche. Allein im Jahr 2019 sind weltweit 134 neu zertifizierte Unternehmen in dieser Kategorie weltweit dazu gekommen.

Nähere Informationen erhalten Sie unter www.fsc-deutschland.de in der neuen FSC Modebroschüre Werbe- und Informationsmaterial für Unternehmen in der Lieferkette.