Axel Freude © FSC Deutschland
Prof. Peter Poschen © S. Kramer
FSC Vollversammlung wählt zwei neue Vorstandsmitglieder
Auf der 33. Vollversammlung von FSC Deutschland am 17. Juni 2024, wählten die Mitglieder Axel Freude und Prof. Peter Poschen neu in den Vorstand. In einem ersten Schritt wurde zudem eine umfangreiche Reform der Vereinssatzung angenommen.
Mit deutlicher Zustimmung aus allen drei Kammern des FSC Deutschland wählten die Mitglieder auf ihrer 33. Vollversammlung am 17. Juni 2024 in Bielefeld, Axel Freude und Prof. Peter Poschen zum neuen Vorstand der Sozialkammer. Die FSC Mitglieder beendeten damit eine einjährige Übergangsphase in der keine gewählten Vertreter:innen der Sozialkammer Teil des Vorstandsteams waren. Die über 55 anwesenden Mitglieder des Vereins für verantwortungsvolle Waldwirtschaft e.V., wie FSC Deutschland mit vollem Namen heißt, zeigten sich erfreut über die Kandidatur von zwei neuen Kandidaten für die formelle Komplettierung der Kammervorstände.
Der bisherige Vorsitzende Uwe Bentlage scheidet hingegen mit der 33. Vollversammlung aus dem Vorstand aus. Nach zwei Jahren als Vorsitzender von FSC Deutschland, hatte er nicht mehr die von der Satzung des Vereins geforderten Mehrheiten für seine Wiederwahl erhalten. Sechs gewählte Mitglieder, zwei Vertreter:innen für jede der drei Kammern des FSC, bilden nun den Vorstand. Der amtierende Vorstand des FSC Deutschland setzt sich damit zusammen aus Nina Grießhammer, Sven Selbert (beide Umweltkammer), Dr. Katharina Gamillscheg, Dietmar Hellmann (beide Wirtschaftskammer), Axel Freude und Prof. Dr. Peter Poschen (beide Sozialkammer). Die anwesenden Mitglieder und der amtierende Vorstand verabschiedeten den scheidenden Vorsitzenden Uwe Bentlage sowie die interims Vorstände der Sozialkammer Ines von Keller und Barbara Lang und dankten ihnen für ihr besonderes Engagement.
Im Zentrum der Versammlung stand außerdem eine Überarbeitung der Satzung des Vereins für verantwortungsvolle Waldwirtschaft e.V., dem Trägerverein von FSC Deutschland. Seit einigen Monaten hatten sich die Mitglieder über erste Änderungen der Satzung ausgetauscht, um diese zu überarbeiten und rechtlich erforderliche Anpassungen vorzunehmen. Mit großer Mehrheit votierten die Mitglieder dann auf der Versammlung für ein erstes Paket an Änderungen. Der Überarbeitungsprozess der Satzung wird in den nächsten Monaten weiter gehen, um zeitnahweitere Anpassungen vorzunehmen.
Weihnachtsbaumstandard verabschiedet
In der Versammlung wurde zudem ein FSC Standard für sog. „Nicht Waldholzprodukte“ oder kurz Weihnachtsbaumstandard verabschiedet. Dieser Standard regelt für deutsche FSC-Forstbetriebe, wie u.a. Weihnachtsbäume und andere Produkte, die nicht klassisches Rundholz oder Brennholz sind, angebaut und vermarktet werden können. Dieser Standard wird, nach seiner abschließenden Genehmigung durch FSC International, den Deutschen FSC-Waldstandard ergänzen.
Über die Kandidaten
Axel Freude ist ehemaliger Betriebsleiter im Stadtwald Duisburg und kandidierte bei der Wahl als Vertreter der Organisation Bund Deutscher Forstleute (BDF). Seine berufliche Karriere begann er im Stadtwald Duisburg 1990 als Forstbetriebsbezirksbeamter, ab 2002 leitete er den Forstbetrieb und initiierte 2003 die FSC-Zertifizierung. Freude hat in seiner Laufbahn 22 Audits und vier Rezertifizierungen erfolgreich begleitet. „Aus betrieblicher Sicht war es nicht immer einfach – es gab durchaus Punkte, an denen wir immer wieder mit FSC diskutiert haben. Das motiviert mich jetzt als Vorstandsmitglied, bei FSC etwas voranzubringen, weil ich glaube, dass FSC und die Wälder der Schlüssel für ein halbwegs verträgliches Überleben der Menschheit sind. Der Ansatz von FSC ist ideal, um die zahlreichen Ansprüche an den Wald in einer gesellschaftlich verträglichen Art und Weise zu vermitteln.“
Prof. Dr. Peter Poschen ist Honorarprofessor für sozio-ökonomische Nachhaltigkeit an der Universität Freiburg und sog. Einzelmitglied bei FSC Deutschland. Von 1987 bis 2002 war er als Experte für den Forst- und Holzsektor bei der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) tätig, die wie der Forest Stewardship Council aus drei Kammern besteht. Poschen betonte bei seiner Bewerbung um das Vorstandsamt: „Die Struktur des FSC ist sehr geeignet, praktikable Lösungen in einem möglichst breiten Konsens zu finden. Ich möchte dazu beitragen, dieses Gut zu erhalten und zu nutzen.“ Darüber hinaus stellte er klar: „Ich bin überzeugt, dass die FSC-Zertifizierung wirkt. Ich war viele Jahre in Brasilien tätig und habe gesehen, dass der Unterschied zwischen einem zertifizierten und einem nicht-zertifizierten Betrieb ausschlaggebend ist. Diese Wirkungen sichtbarer zu machen, muss uns ein Anliegen sein.“