
© Jonathan Perugia
FSC distanziert sich von Harita-Gruppe
Vorstand folgt Empfehlung des externen Expertengremiums
Der Forest Stewardship Council (FSC) hat beschlossen, sich von der Harita-Unternehmensgruppe zu trennen. Die Entscheidung folgte auf den Befund eines externen Expertengremiums, dass PT. Roda Mas Timber Kalimantan (PT. RMTK), ein Mitglied der Harita-Gruppe, gegen die FSC-Richtlinie für Assoziationen verstoßen hat. Die Beweise zeigen, dass PT. RMTK die in den Kernkonventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) verankerten Rechte seiner Arbeiter und Arbeiterinnen verletzt hat.
Der Vorstand von FSC International beschloss auf seiner 96. Vorstandssitzung, die Empfehlung des Expertengremiums anzunehmen. Der Vorstand räumte ein, dass der Fall ursprünglich weiter gefasst war als die in der formellen Entscheidung behandelten Themen. Neben der Verletzung von Arbeitnehmer:innenrechten enthielt die ursprüngliche Beschwerde auch Vorwürfe der Verletzung von Rechten indigener Völker und der Zerstörung von besonderen Schutzwerten. Aufgrund der begrenzten Anzahl der Beweise, die das Expertengremium im Rahmen des direkten Entscheidungsprozesses prüfen konnte, wurden diese Vorwürfe bei der Entscheidung nicht eingehender berücksichtigt.
FSC International hatte 2020 ein Assoziierungsverfahren gegen die Harita-Gruppe und ihre Tochtergesellschaften PT. Kemakmuran Berkah Timber (PT. KBT) und PT. RMTK auf der Grundlage einer vom Forest People’s Programme (FPP) eingereichten Beschwerde eingeleitet.
Im folgenden Jahr leitete FSC International ein alternatives Streitbeilegungsverfahren zwischen FPP und PT. RMTK. Ende 2022 kündigte PT. RMTK sein FSC-Zertifikat jedoch selbst, nachdem Assurance Services International (ASI) bei einer unangekündigten Prüfung der Einhaltung der Vorschriften Verstöße festgestellt hatte. Aus diesem Grund war das Unternehmen nicht in der Lage, weiterhin am Streitbeilegungsverfahren teilzunehmen.
FSC beschloss, den Fall im Rahmen des direkten Entscheidungsverfahrens zu behandeln. Daraufhin wurde ein Entscheidungsgremium aus externen Sachverständigen gebildet. Das direkte Entscheidungsverfahren ermöglicht einen schnelleren Weg zur Behandlung von Fehlverhaltensvorwürfen, setzt aber das Vorliegen von stichhaltigen Beweisen voraus. Während ein Ermittlungsverfahren FSC ermöglicht hätte, alle in der FPP-Beschwerde genannten Vorwürfe zu prüfen, konnte dieser Weg in diesem Fall aufgrund der Beendigung der PT. RMTKs FSC-Zertifizierung nicht weiterverfolgt werden. Daher konnte das Entscheidungsgremium seine Empfehlungen auf der Grundlage des vorliegenden ASI-Bewertungsberichts über PT. RMTK bilden. Die von FPP vorgebrachten Anschuldigungen bezüglich anderer Verstöße gegen die Verbandsrichtlinien und die anderen Unternehmen der Gruppe konnten nicht geprüft werden.
Nach Prüfung der Beweise empfahl das Entscheidungsgremium dem Vorstand von FSC International, sich von der Harita-Gruppe zu distanzieren.
Für den Fall, dass die Harita-Gruppe in Zukunft einen Prozess zur Beendigung ihrer Distanzierung vom FSC einleiten möchte, wird das FSC-Remedy Framework auf die gesamte Harita-Gruppe Anwendung finden.
Diese Meldung basiert auf der Stellungnahme von FSC International. Das Original können Sie hier auf Englisch nachlesen.