Vertreter:innen von FSC in Österreich, FSC Rumänien, FSC Tschechien, FSC Balkanstaaten/Südosteuropa und FSC International auf der Hardwood Conference in Wien 2024. © FSC
EUDR im Fokus: FSC auf der International Hardwood Conference
Am 7. und 8. November hat eine internationale Delegation des FSC an der International Hardwood Conference 2024 in Wien, Österreich, teilgenommen. Die Wahl des Veranstaltungsortes war kein Zufall – Österreich belegt weltweit den 8. Platz im Holzexport.
Die Konferenz zeigte sowohl die aktuellen Herausforderungen als auch Chancen für die Hartholzindustrie auf. Besonders die Bedeutung der teilnehmenden FSC-Länder Tschechien, Rumänien und der Balkanstaaten als zentrale Zulieferer wurde deutlich hervorgehoben. Neben den intensiven Gesprächen über das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage stand auch die Anpassung an neue gesetzliche Vorgaben, insbesondere die EU-Verordnung zur Entwaldungsfreiheit (EUDR), im Mittelpunkt der Diskussionen. „Unsere Botschaft war klar: FSC-Zertifizierungen schaffen die notwendige Basis, um gesetzliche Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig den sozialen und ökologischen Mehrwert zu fördern“, so Julia Köberl von FSC in Österreich.
Die wichtigsten Erkenntnisse der Delegation:
Herausforderungen auf den verschiedenen Märkten
- Die letzten Jahre waren für die europäische Hartholzbranche schwierig, und eine Erholung wird erst ab 2025 erwartet.
- Umweltbewusste, jüngere Konsumentinnen und Konsumenten müssen gezielter angesprochen werden.
Waldwirtschaft
- In Europa nehmen Laubwälder zu, beschleunigt durch den Klimawandel. Gleichzeitig gefährden Schädlingsbefall und Wetterextreme ihre Gesundheit.
- Eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder ist essenziell.
- Die Branche muss Holz konsequenter als nachhaltige und vielseitige Ressource vermarkten. Früher mangelte es an nachhaltigen Beschaffungspraktiken.
EU-Verordnung zur Entwaldungsfreiheit (EUDR)
- Die aktuell im Raum stehende Verschiebung der EUDR wird von der Industrie begrüßt. FSC-Zertifizierungen helfen Unternehmen bei der Einhaltung der Vorgaben.
- Zertifizierungen für Kleinwaldbesitzer sind entscheidend, um Daten entlang der Lieferkette verfügbar zu machen.
Innovation und Kreislaufwirtschaft
- KI eröffnet neue Möglichkeiten, z. B. bei der Holzverarbeitung und Lieferkettenoptimierung.
- Die Monetarisierung von Ökosystemdienstleistungen könnte neue Geschäftsmodelle für Waldbesitzende schaffen.
- Hybride Holzkonstruktionen gewinnen an Bedeutung, etwa im Bau und Möbelbereich.
- Innovative Unternehmen setzen auf langlebige Nutzungskonzepte für Holz mit einer Lebensdauer von 80+ Jahren.
- Neue Ansätze nutzen bisher ungenutzte Teile von Bäumen, z. B. als Ersatz für Brettsperrholz.
Autorin: Julia Köberl