16 Dez., 2024

Konsultation der neuen FSC-Risikobewertung für Deutschland

Stakeholder können bis zum 31.01.2025 online Feedback zum FSC Risk Assessment geben

Um die Anforderungen der EUDR in das FSC-System zu integrieren, werden schrittweise alle nationalen FSC-Risikobeurteilungen überarbeitet. Deutschland ist in der ersten Gruppe von Ländern, die aktualisiert werden. Im Rahmen dieser Überarbeitung wird eine Expertenbefragung bis zum 31.01.2025 durchgeführt.

 

  • FSC-Stakeholder können sich online beteiligen und gezielt einzelne Themen oder alle Themen kommentieren. Zur Konsultation:
    – via FSC Consultation Platform
    – via SurveyMonkey
  • Der aktuelle Entwurf der Risikobewertung für Deutschland steht hier zum Download bereit. (Weiterleitung zur Nextcloud von FSC Deutschland)
  • Lesen Sie hier den FSC-Evaluierungsbericht des ersten Entwurfs der Risikobewertung.

Hintergrund: Worum geht es bei der FSC-Risikobewertung?

Um in der Produktionskette die Mischung von FSC-zertifiziertem mit nicht-zertifizierten Holz zu ermöglichen z.B. bei der Herstellung von FSC-Mix-Produkten müssen zertifizierte Unternehmen belegen, dass der nicht-zertifizierte Anteil zumindest auf die Einhaltung gewisser Mindestkriterien kontrolliert wurde. Die Herkunft dieses „kontrollierten Holzes“ ist bekannt; es stammt nicht aus kontroversen Quellen. Für Regionen wie z.B. Deutschland werden hierfür schon seit 2018 standardisierte FSC-Risikobewertungen verwendet.

Neue Risikobewertung ist abgestimmt auf EUDR

Nach dem aktuellen Stand der neuen EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Produkten (EUDR) müssen Marktteilnehmende vor dem ersten Inverkehrbringen von Holz dessen Herkunft auf Risiken in Bezug auf Legalität und Entwaldung prüfen. Die zur Konsultation stehenden aktualisierten Risikobeurteilungen sind der erste Entwurf der nächsten Generation an FSC-Risikobewertungen für den Einkauf von kontrolliertem Holz. Sie sind auf die Anforderungen der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) abgestimmt, um Unternehmen bei der effizienten Bewertung und Minderung von Risiken zu unterstützen.

Die Systematik der Risikobewertungen und die verwendeten Indikatoren sind international einheitlich. Infolgedessen sind einige Themen mehr und andere weniger relevant für die spezifische forstwirtschaftlichen Situation Deutschlands. Insgesamt wird für 64 Indikatoren das Risiko beurteilt; unterschieden wird zwischen vernachlässigbarem oder nicht-vernachlässigbarem Risiko.

Indikator 55 (Umwandlung Wald zu Agrarfläche) wird aufgrund der weltweiten Einheitlichkeit immer als riskant eingestuft, unabhängig von der konkreten Situation im Land. Diese Vorgabe wird im Sinne des vorsorglichen Ansatzes von FSC gemacht.

Partizipativer Ansatz sichert Stakeholdern Mitgestaltung der endgültigen Richtlinien

Der Konsultationsprozess ist fester Bestandteil der Entwicklung von FSC-Richtlinien. Dieser partizipative Ansatz stellt sicher, dass ökologische, wirtschaftliche und soziale Interessengruppen aktiv in die Entwicklung von FSC-Standards und -Verfahren einbezogen werden. In diesem Fall wird v.a. nach der Einschätzung von Experten zu den jeweiligen Themen gefragt, um die erste Risikoeinschätzung zu überprüfen. Ihre Rückmeldungen werden zur Entwicklung der Richtlinie ausgewertet und in der endgültigen Fassung berücksichtigt.

Weiterführende Informationen zum Ansatz von FSC und zur Entwicklung von Risikobeurteilungen finden Sie hier: FSC Risk Assessments | FSC Connect

 

Autor und Ansprechpartner: Wolfram Kotzurek (Email schreiben)