29 Okt., 2025

Weniger Sorge um den Klimawandel trotz Rekordhitze

Neue IPSOS-Studie zeigt: Kriege und wirtschaftliche Not beherrschen die Sorgen der Öffentlichkeit, während der Klimawandel in der globalen Prioritätenliste weiter nach unten rutscht.

Der Forest Stewardship Council veröffentlichte auf der General Assembly (Generalversammlung) die Ergebnisse der neusten FSC Consumer Research. Diese von Ipsos durchgeführte Umfrage zeigt, dass sich die über 40.000 Befragten in 50 Ländern weniger Sorgen um den Klimawandel machen – obwohl das Jahr das heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen war. Aktuell beunruhigen die Menschen vor allem Kriege und Konflikte (52 %). Die Sorge um den Klimawandel liegt mit nur 31 % weit dahinter.

Der Trend wird deutlicher: In den 32 Ländern, die sowohl 2022 als auch 2025 befragt wurden, hat sich die Lücke zwischen der größten Sorge und dem Klimawandel vergrößert. Stand 2022 noch die wirtschaftliche Not im Vordergrund (Lücke: 12 Prozentpunkte), ist der Abstand zur aktuellen Hauptsorge (Krieg und Konflikte) im Jahr 2025 auf 16 Prozentpunkte gestiegen.

Diskrepanz zwischen abstrakter Sorge und Kaufverhalten
Obwohl die abstrakte Sorge um den Klimawandel global sinkt, liefert die Studie wichtige Erkenntnisse zur Relevanz von Nachhaltigkeitszertifizierungen wie dem FSC-System:

Waldbewusstsein bleibt hoch
Auch wenn das Thema Klimawandel in der allgemeinen Sorgen-Liste sinkt, bleiben konkrete waldbezogene Auswirkungen (wie der Verlust von Tier- und Pflanzenarten, Abholzung, Waldbrände und Dürren) weiterhin dringende Anliegen weltweit.

Verbraucher handeln an der Kasse
Trotz der Verschiebung der öffentlichen Aufmerksamkeit belohnen Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin glaubwürdige Nachhaltigkeit. 72 % der globalen Konsumentinnen und Konsumenten in 29 Märkten bevorzugen Produkte, die Tieren oder Pflanzen nicht schaden.

FSC schafft Vertrauen
Die Bekanntheit des FSC-Kennzeichens korreliert mit einem höheren Vertrauen in Marken. Klimabewusste Kaufentscheidungen sind damit ein starker Motor für Markentreue und Reputation.

Die Ergebnisse verdeutlichen die doppelte Rolle der Wälder: Einerseits leiden sie unter dem Klimawandel, andererseits sind sie unerlässlich, um ihn abzuschwächen.

FSC ruft angesichts der Studienergebnisse dazu auf, Strategien zu entwickeln, die Umweltmaßnahmen mit sozialer und wirtschaftlicher Sicherheit verknüpfen. Nur so kann sichergestellt werden, dass Klimalösungen angesichts globaler Krisen nicht in den Hintergrund geraten.

>> Zur vollständigen Studie

>> Zur Meldung von FSC International

 

Franziska Becker