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FSC und EUDR: Gemeinsam gegen die Entwaldung
Stefan Salvador von FSC International informierte über FSC-Lösungsansätze zur Umsetzung der EU-Verordnung
Welche Schritte unternimmt FSC, um Lösungen zu entwickeln, die es den Zertifikatsinhabern ermöglichen, die Anforderungen der EU-Verordnung zu erfüllen? Zu dieser Frage informiert FSC Deutschland in einem kostenlosen Webinar am 17. Oktober 2023. Mehr als 200 Teilnehmende folgten der Einladung. >> zur Präsentation des Webinars
In seiner Begrüßung betonte Uwe Bentlage, Vorsitzender von FSC Deutschland, die Bedeutung, die FSC den Fragen und Anliegen der Unternehmen beimisst. „Wir haben verstanden, was sie bewegt, was ihnen am Herzen liegt“, sagte er und unterstrich die Entschlossenheit des FSC, hilfreiche Angebote zur Umsetzung der EUDR zu bieten.
Stefan Salvador, Director Policy Operations bei FSC International, stellte im ersten Schritt die konkreten Anforderungen der EU-Verordnung zur Vermeidung von Entwaldung (EUDR) vor. Diese legt fest, dass Unternehmen spätestens bis zum 29. Dezember 2024 eine Sorgfaltsprüfung durchführen müssen, um sicherzustellen, dass die von ihnen bezogenen Produkte legal sind und nicht von Flächen stammen, die nach dem 31. Dezember 2020 abgeholzt wurden.
Angesichts dieser bedeutenden Veränderungen für Unternehmen in der Lieferkette bemüht sich FSC, Lösungen für die Herausforderungen der EUDR zu entwickeln. „Das Engagement zur EUDR ist eines unserer größten Projekte bei FSC International. Sie können vergewissert sein, dass wir keinen Aufwand scheuen, um Unternehmen ein optimales Lösungsumfeld zu bieten“, betonte Salvador. Diese Bemühungen umfassen die Entwicklung von Lösungen und Dienstleistungen, um Unternehmen bei der Erfüllung der Sorgfaltspflicht zu unterstützen.
Salvador wies darauf hin, dass die vermutlich größte Herausforderung bei der Sorgfaltspflicht darin besteht, Informationen in ausreichender Tiefe zu sammeln. Es sei nicht nur erforderlich, die üblichen Produkteigenschaften zu benennen, sondern auch den genauen Ort und die Zeit der Herstellung eines Produkts oder der Holzernte zu kennen, um den Anforderungen der EUDR gerecht zu werden.
„Wir sehen dabei den Wettbewerbsvorteil eines Bezugs zertifizierter Produkte vor allem darin, dass Waldzertifizierung und Produktkettenzertifizierung als effektive und hinreichende Maßnahmen zur Risikominderung verstanden werden können. Daneben können sie auch als Instrument zur Informationsbeschaffung eingesetzt werden, was weiter unterstützt werden wird durch eine derzeit noch in Entwicklung befindliche Blockchain-Technologie, mit der die Produkt- und Lieferdaten gesammelt und sicher an den nächsten in der Lieferkette übermittelt werden können“, so Salvador.
In seinem Ausblick machte Salvador klar: „Wir wollen bis Mitte 2024 vollständig sichtbar machen, was wir als FSC an EUDR-Hilfestellung anbieten können, damit Unternehmen sich bis Ende 2024 darauf einstellen können.“ Darüber hinaus erklärte er, dass die EUDR nicht als Nachweisinstrument für nachhaltige Forstwirtschaft erachtet werden kann. „Ob jemand im Wald nachhaltig und verantwortungsvoll wirtschaftet, sichert die EUDR nicht ab. Dafür braucht es in entsprechenden Risikosituationen weiterhin ein vertrauenswürdiges und stringentes Zertifizierungssystem wie den FSC.“