24 Okt, 2024

Seit 30 Jahren ein Symbol für verantwortungsvolle Waldwirtschaft: Das FSC-Logo

Seit 1996 ist das Bäumchen mit dem Häkchen unverändert im Einsatz

Dank der Arbeit von Tristram Branscombe-Kent erkennen Verbraucherinnen und Verbraucher FSC-zertifizierte Produkte sofort anhand eines Zeichens. Dieses Jahr, zum 30. Jubiläum von FSC International, möchten wir nochmal einen Blick auf den Designprozess des Logos werfen.

Betrachtet man Milch- oder Saftkartons, Verpackungen von Papier- und Hygieneprodukte sowie Möbelstücke aufmerksam, so erkennt man es schnell: das FSC-Bäumchen mit dem Häkchen dran. Es findet sich auf vielen Produkten, die im Supermarkt, Baumarkt oder Bastelgeschäft erhältlich sind.

Eine Vision vermitteln

Hinter dem FSC-Logo steht das Engagement einer Gruppe von Menschen, die sich vor 30 Jahren zusammengeschlossen hat, um sich für die Wälder dieser Welt einzusetzen. Um ihre Botschaft zu vermitteln brauchte es ein Logo, das Verbraucherinnen und Verbraucher sowie die Hersteller und Händler leicht mit der globalen Mission von FSC verbinden konnten: die Förderung einer ökologisch verantwortlichen, sozial gerechten und wirtschaftlich tragfähigen Waldbewirtschaftung.

Der erste Entwurf des Grafikdesigners Tristram Branscombe-Kent stellte eine Baumgruppe dar, die einen Schatten in Form einer Weltkarte warf. „Viele fanden es schwer zu erkennen, und es ließ Teile der Welt aus, was von einigen Mitgliedern kritisiert wurde“, berichtet Tim Synnott, Gründungsmitglied und erster Geschäftsführer von FSC International. „Darüber hinaus erkannten der Vorstand und ich schnell, dass der erste Entwurf für Etiketten zu komplex war. Also beauftragten wir 1995 Tristram Branscombe-Kent, ein neues Logo zu entwerfen. Dieser Prozess dauerte mehrere Monate.“

Branscombe-Kent leitete zu diesem Zeitpunkt eine erfolgreiche Designagentur in Broadstairs, Großbritannien. „Seine Agentur arbeitete damals für viele lokale und Londoner Unternehmen sowie Universitäten und Behörden“, erinnert sich seine Witwe Margaret Branscombe-Kent.

Die Entstehung eines Symbols

Im Juni 1994 reiste Branscombe-Kent zur ersten FSC-Geschäftsstelle in Oaxaca, Mexiko, um sich mit dem Vorstand zu treffen und seine Ideen aufzunehmen. Der Auftrag war klar: Das Logo musste den Verbraucher:innen sofort vermitteln, dass das Produkt aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammte und den FSC-Standards entsprach. Das war eine Herausforderung, da viele „grüne“ Kennzeichnungen in den frühen 1990er Jahren irreführend waren. „Damals wussten Konsumentinnen und Konsumenten noch nicht viel über ethische Kaufentscheidungen“, so Synnott.

Mit den Ideen des Vorstands im Gepäck kehrte der Künstler nach England zurück und begann mit der Arbeit. Einige der frühen Skizzen zeigten verschiedene Baum-Symbole, darunter eine Kombination aus Laub- und Nadelbaum. Andere Entwürfe waren abstrakter, wie ein digitalisiertes Foto eines Baumes, das den Beginn des Elektronisches Zeitalters symbolisieren sollte.

„Tristram wollte etwas entwickeln, das schnell und einfach verständlich war. Er arbeitete lange daran, bis er mit dem Ergebnis zufrieden war“, erzählt Margaret Branscombe-Kent.

Schlussendlich präsentierte Branscombe-Kent 1996 die endgültigen Entwürfe dem FSC-Vorstand; das bis heute bestehende Logo wurde angenommen. Es vereint das Bild eines Baums mit dem weltweit anerkannten Zeichen der Zustimmung – dem Häkchen. Noch immer ist es leicht verständlich und aussagekräftig.

„Tristram arbeitete sehr sorgfältig“, erinnert sich seine Frau. „Er kontaktierte zehn verschiedene kulturelle und öffentliche Einrichtungen auf der ganzen Welt, um sicherzustellen, dass das Häkchen als Symbol der Akzeptanz überall erkannt wird.“

Schließlich wurde das Logo offiziell am 21. Februar 1996 bei einer Veranstaltung in London vorgestellt. Ein hölzerner Pfannenwender der Firma Sainsbury’s war das erste Produkt, das mit dem FSC-Logo erhältlich war. Er markierte den Beginn einer Reise, die uns bis heute daran erinnert, wie wichtig es ist, durch bewusste Kaufentscheidungen zum Erhalt der Wälder für zukünftige Generationen beizutragen.

 

Franziska Becker