Was ist FSC?

FSC – Forest Stewardship Council®

Absicherung wichtiger Umwelt- und Sozialstandards im Wald

Wälder für immer für Alle

Mit weltweit gültigen Standards, der beispiellosen Einbindung aller relevanten Interessengruppen und der Unterstützung durch namhafte Unternehmen sowie anerkannte unabhängige Umwelt- und Sozialorganisationen, gilt FSC als die glaubwürdigste Lösung für nachhaltige Waldwirtschaft. Die Zertifikatsvergabe erfolgt nach einer erfolgreichen Prüfung durch unabhängige Dritte, die mindestens jährlich wiederholt wird. Das FSC-System sichert so die Nutzung der Wälder gemäß den sozialen, ökonomischen und ökologischen Bedürfnissen heutiger und zukünftiger Generationen.

Was bewirkt FSC in Deutschland?
In Deutschland sind rund 1,55 Mio. Hektar Wald FSC zertifiziert und rund 4.100 Unternehmen verfügen über eine Zertifizierung nach den FSC Standards (Stand: November 2023). In deutschen Wäldern steht der FSC u.a. für eine Waldwirtschaft, die den Wald nicht übernutzt, die biologische Vielfalt fördert und die gegenüber interessierten Bürgern:innen sowie Organisationen transparent handelt. Kahlschläge bei der regulären Holzernte sind untersagt und Pestizide dürfen nur eingesetzt werden, wenn dies gesetzlich gefordert wird. FSC setzt sich für die Mehrung natürlicher Mischwälder, die Schonung des Waldbodens, für den Schutz seltener Arten und Ökosysteme ein. Damit sind FSC-zertifizierte Wälder stabiler in einem sich wandelnden Klima und können als Ökosystem mehr CO2 langfristig binden. Für die Menschen im Wald sichert FSC faire Entlohnung und mehr Bürgerbeteiligung im Wald.

Transparent und zuverlässig
Hinter dem FSC-Label steckt ein durchgängig zuverlässiger Prozess: Es wurden zehn Prinzipien und 56 Indikatoren entwickelt, auf denen die weltweit gültigen FSC-Standards zur Waldbewirtschaftung basieren. Wälder, die nach diesen Standards bewirtschaftet werden, können das FSC-Zertifikat erwerben. Der FSC bietet zudem Transparenz, Warenzeichen-Sicherheit und Informationsleistungen für Unternehmen und Organisationen, die an guter Waldbewirtschaftung interessiert sind.

Auf einen Blick: FSC weltweit in Zahlen

  • 159 Millionen Hektar sind FSC-zertifiziert
  • 58.101 FSC-Produktketten-Zertifikate wurden vergeben
  • 1.713 FSC-Werbelizenzen sind aktiv
  • 1.212 FSC-Mitglieder sind in insgesamt 89 Ländern weltweit vertreten

Immer auf dem aktuellen Stand: FSC International veröffentlicht monatlich aktuelle „Facts & Figures“

Fast 30 Jahre FSC-Einsatz für den Wald
Seit 29 Jahren setzt sich FSC für die Förderung einer umweltfreundlichen, sozialförderlichen und ökonomisch tragfähigen Bewirtschaftung von Wäldern ein. Die unabhängige, gemeinnützige Nicht-Regierungsorganisation wurde 1993 im Rahmen der Folgeprozesse nach der der VN-Konferenz „Umwelt und Entwicklung“ in Rio de Janeiro gegründet. Heute ist FSC in knapp 90 Ländern mit nationalen Arbeitsgruppen vertreten.

Vision – das sind die FSC-Leitideen

Umwelt-
gerecht

Die Artenvielfalt, Produktivität und ökologischen Prozesse des Waldes werden erhalten.

 

Sozial
förderlich

Die Waldbewirtschaftung hilft sowohl der lokalen Bevölkerung als auch der Gesellschaft insgesamt, an deren langfristigem Nutzen teilzuhaben.

Wirtschaftlich
erfolgreich

Der finanzielle Profit darf nicht auf Kosten der Waldressourcen, des Ökosystems, oder der betroffenen Gemeinden beruhen.

FSC- Die Organisation

Wie werden Entscheidungen getroffen?

3-Kammersystem

FSC ist eine Diskussionsplattform für unterschiedliche Interessengruppen und ermöglicht demokratische Beteiligungs- und Entscheidungsfindungsprozesse.

FSC – Prinzipien

Um unsere Vision zu verwirklichen, hat FSC 10 Prinzipien und 70 Kriterien entwickelt, die für FSC-zertifizierte Wälder weltweit gelten.

Die FSC-Kennzeichen

Die FSC-Kennzeichen gewährleisten, dass sich Endverbraucher aktiv für ein Produkt entscheiden können.

Ihr Engagement zählt!

Zeigen Sie, dass Sie zu den Machern beim Waldschutz gehören. Um seine Vision zu verfolgen, braucht der FSC Unterstützer. Umweltorganisationen, Sozialverbände, Unternehmen, Einzelpersonen und politische Akteure: Sie alle bringen sich als Mitglied beim FSC Deutschland ein, damit Wälder unserer Erde durch eine verantwortungsvolle Nutzung erhalten werden.

Beteiligung und Beschwerden

Ein zentrales Anliegen des FSC ist, Konflikten offen zu begegnen und, falls erforderlich, auch das FSC-System anzupassen. Die Beteiligung von Interessenvertretern spielt dabei eine wesentliche Rolle.

FSC – Häufige Fragen und Antworten

Wer oder was ist FSC?

FSC steht für Forest Stewardship Council. Neben dem internationalen Büro in Bonn gibt es weltweit Länderbüros. Mit weltweit gültigen Standards, der beispiellosen Einbindung aller relevanten Interessengruppen und der Unterstützung durch namhafte Unternehmen sowie anerkannte Umwelt- und Sozialorganisationen, wird FSC als die glaubwürdigste Lösung für nachhaltige Waldwirtschaft anerkannt. Die Zertifikatsvergabe erfolgt durch unabhängige Dritte und wird jährlich überprüft.
>> Mehr erfahren

Was sind die Ziele von FSC?

Ziel von FSC ist es, einen Beitrag zur Verbesserung der Waldbewirtschaftung weltweit zu leisten. FSC versteht sich hierbei als Plattform, auf der Vertreter mit unterschiedlichen Interessen am Wald zusammenkommen und einen Konsens über verantwortungsvolle Waldwirtschaft finden können.
Aus diesem Konsens werden Bewirtschaftungsstandards entwickelt und Mechanismen für die Vermarktung von entsprechend erzeugten Waldprodukten abgeleitet.

Wichtigstes Instrument zur Vermarktung entsprechender Produkte ist die Kennzeichnung der Produkte mit den FSC-Kennzeichen.
>> Zu den FSC-Kennzeichen

Für wen ist die FSC-Zertifizierung?

Waldzertifikate werden an Waldbesitzer ausgestellt, deren Bewirtschaftungsweise den Anforderungen des FSC-Waldstandards entspricht. Die Waldzertifizierung stellt sicher, dass die Wälder nach ökologischen und sozialen Kriterien bewirtschaftet werden.
>> Zur FSC-Waldzertifizierung

Produktkettenzertifikate erhalten Hersteller und Händler von FSC-zertifizierten Holz- und Papierprodukten. Damit auf dem Endprodukt das FSC-Zeichen erscheinen darf, müssen alle Stationen der Produktkette, beim Forstbetrieb beginnend bis zum letzten Verarbeitungsschritt, nach FSC-Standards zertifiziert sein.
Zum Schnelltest: >> Brauchen Sie ein Zertifikat?

Wer braucht die FSC-Zertifizierung nicht?

Alle,

  • die keine eigenen FSC-Produkte herstellen, sondern nur bewerben möchten
  • die FSC-Produkte nur an Endverbraucher verkaufen und/oder bei den Unternehmenstätigkeiten einsetzen oder verbrauchen
  • die diese Produkte nicht mehr umwandeln, verändern, umverpacken oder neuetikettieren

Für diese Zwecke reicht eine FSC-Werbelizenz.

Wer vergibt das FSC-Zertifikat?

Eine Zertifizierung geschieht durch unabhängige Zertifizierungsstellen. FSC stellt selbst keine Zertifikate aus, unsere Geschäftsstelle hilft Ihnen aber gerne bei allen Fragen, die aufkommen, weiter.
>> Kontakt FSC-Geschäftsstelle

Wird weltweit nach den gleichen Standards zertifiziert?

Ja und Nein. Grundlage der Zertifizierung und aller FSC-Standards sind die international einheitlichen Prinzipien und Kriterien des FSC. Da die nationalen Standards in jedem Land jedoch konkretisiert werden müssen, können sich Standards mit unterschiedlichen Indikatoren ergeben, welche die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen eines Landes widerspiegeln. Nationale FSC-Arbeitsgruppen sind verpflichtet ihre FSC-Standards mit Nachbarländern abzugleichen und zu harmonisieren.

Mit der Entwicklung und Verbreitung des Instrumentes der Waldzertifizierung werden sich die Standards jedoch mittelfristig einander angleichen.

In der Produktkette ist weltweit der Produktkettenstandard FSC-STD-40-004 gültig.

Wie werden FSC-Zertifizierer kontrolliert und zugelassen?

Transparente und wirksame Kontrollmechanismen sind zentrale Bausteine der FSC-Zertifizierung. Um die Einhaltung der FSC-Standards für verlässliche Waldwirtschaft zu garantieren, arbeitet FSC mit dem internationalen Akkreditierungsunternehmen Assurance Services International (ASI) zusammen.

FSC-Zertifikate stehen für verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung und den Interessensausgleich der verschiedenen am Wald beteiligten Stakeholder. Anstatt das FSC-Kennzeichen selbst an Unternehmen zu vergeben, liegt dies bei FSC in der Verantwortung unabhängiger Zertifizierungsstellen (eng.: Certification Bodies, CBs). Diese werden nach den Anforderungen des FSC akkreditiert. Für die Beziehungen zwischen den CBs und den Unternehmen, die sie zertifizieren, gibt es ein gesondertes Regelwerk (General requirements for FSC accredited certification bodies, FSC-STD-20-001 V4-0). Unter anderem ist darin festgelegt, dass die Zusammenfassung alle Auditberichte von Forstbetrieben veröffentlicht werden müssen. FSC hat eine Plattform eingerichtet, auf der alle Zertifikate einsehbar sind.

Systematische Überprüfung der Zertifizierungsstellen

In Zusammenarbeit mit dem internationalen Akkreditierungsunternehmen ASI stellt FSC sicher, dass die Zertifizierungsstellen nur jenen Unternehmen Zertifikate ausstellen, die den FSC-Standard richtig umsetzen. Damit ist FSC das einzige globale Forstzertifizierungssystem, das die Arbeit der akkreditierten CBs systematisch und einheitlich überprüft, um die Unabhängigkeit der CBs von FSC zu gewährleisten.

ASI gleicht die Zertifizierungsaktivitäten der CBs in jährlichen Audits mit dem FSC-Regelwerk ab und stellt die Berichte als einzige Akkreditierungsstelle weltweit online zur Verfügung. Stellt ASI bei einem CB über einen gewissen Zeitraum hinweg wesentliche Abweichungen vom FSC-Standard fest, kann dem CB die Lizenz entzogen werden.

Zentrale Akkreditierung schafft Verlässlichkeit

Angesichts der immer komplexer werdenden Lieferketten, welche sich dabei über oft über mehrere Kontinente erstrecken, ist es wichtig, dass es eine internationale Akkreditierungsstelle mit einheitlichen Standards gibt. FSC arbeitet bewusst mit dem international agierenden ASI-Akkreditierungssystem. Denn im Gegensatz dazu bieten dezentrale Akkreditierungssysteme CBs, die länderübergreifend tätig sind, die Möglichkeit, zwischen mehreren Akkreditierungsunternehmen zu wählen. Diese Wettbewerbssituation kann die Qualität des Zertifikats und damit die Nachhaltigkeitsaussagen zu einem Produkt beeinträchtigen.

Allein für die Akkreditierung der FSC-Standards verfügt ASI über ein globales Team von 24 Expertinnen und Experten aus den Bereichen Land- und Forstwirtschaft. Sie kontrollieren die insgesamt 41 CBs, die für FSC akkreditiert sind. ASI genießt als weltweit agierendes, zentralisiertes Kontrollsystem auch bei Umweltgruppen und internationalen Organisationen ein hohes Ansehen.

Neustrukturierung der Akkreditierung

Die EU hat 2008 eine Verordnung verabschiedet, die pro Mitgliedsstaat nur eine Akkreditierungsstelle zulässt. Ein zweistufiges Gewährleistungsprogramm, das sogenannte Two-Tier Assurance Program (TTAP) von ASI soll die Überwachung von FSC-Standards an die veränderte Gesetzeslage anpassen. Dies ist eine Reaktion auf die insgesamt stärkere Einbindung von Regierungen in den Nachweisprozess im Rahmen freiwilliger Zertifizierungssysteme wie FSC.

„Die Neustrukturierung birgt einige Vorteile für das FSC-System“, sagt Matthias Wilnhammer, Operationsdirektor bei ASI. „Dazu zählt beispielsweise die erhöhte Akzeptanz für FSC bei der Zertifizierung staatlicher Wälder in manchen EU-Ländern, sowie ein Wettbewerbsvorteil für FSC gegenüber Konkurrenten. Das TTAP entspricht einer ‚Akkreditierung plus‘.“

Zweistufiges System für Nachhaltigkeitsstandards

Wie der Name bereits sagt, ist TTAP ist ein zweistufiges System. In der ersten Stufe („Tier One“) beteiligen sich ASI-Expert:innen an den Akkreditierungsbewertungen der nationalen Akkreditierungsorganisationen (eng.. Accreditation Body, AB), um sicherzustellen, dass die Anforderungen der freiwilligen Nachhaltigkeitsstandards fachkundig überprüft werden. In der europäischen Wirtschaftszone und im Vereinigten Königreich verwalten diese nationalen Akkreditierungsorganisationen diesen Prozess. In allen anderen Gebieten der Welt ist ASI Nordamerika dafür zuständig. Die Beteiligung von ASI-Expert:innen ist jedoch immer Fall notwendig.

Die zweite Stufe („Tier Two“) besteht aus ergänzenden ASI-Zertifizierungsleistungen, die gewährleisten, dass die Aussagen über zertifizierte Produkte und Labels von Zertifikatsinhabern auf dem Markt glaubwürdig und zuverlässig sind. Hier wird deutlich, dass FSC und ASI über die Ansprüche nationaler Zertifizierung hinausgehen.

Wenig Mehraufwand für Zertifizierungsunternehmen

Die Neustrukturierung erfordert die Übertragung der Akkreditierungsleistung auf nationale ABs. Für deutsche CBs ist die Umstellung schon erfolgt. Dort läuft die Akkreditierung in Partnerschaft mit der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS). Sobald der Zusammenschluss der nationalen Akkreditierungsstellen in Europa (die Europäische Kooperation für Akkreditierung (engl.: European co-operation for Accreditation, EA)), den FSC-Standard anerkannt hat, muss jede Zertifizierungsstelle innerhalb von sechs Monaten eine „Scope extension“ bei der DAkkS durchlaufen.

Dieser Vorgang läuft in Zusammenarbeit mit ASI-Gutachterinnen und -Gutachtern: „Durch die vorgeschriebene Mitwirkung von ASI-Gutachtern ändert sich im weiteren Verlauf bezüglich des Assessment-Teams wenig“, betont Wilnhammer. „ASI erkennt die DAkkS-Gutachten an, sodass Mehraufwand im weiteren Verlauf möglichst vermieden wird.“ Alle Gutachten, die über das Büro- und das Überwachungsaudit hinausgehen, werden von ASI durchgeführt.

Was ist der Unterschied zwischen einer ISO- und einer FSC-Zertifizierung?

ISO-Zertifizierungen helfen einem Betrieb, ihr Management zu verbessern und die Qualität der Produkte zu sichern. Der zertifizierte Betrieb setzt sich seine Ziele selbst. Das Zertifikat kann nicht auf Produkte angewandt werden.

Die FSC-Zertifizierung beschränkt sich inhaltlich auf die Waldbewirtschaftung, bei der die Einhaltung der FSC-Regelwerke vorausgesetzt wird. Von den verarbeitenden Betrieben werden keine Umweltleistungen verlangt sondern nur der Nachweis einer geschlossenen Lieferkette.

Das FSC-Kennzeichen mit der individuellen Nummer eines FSC-zertifizierten Unternehmens kann direkt auf den Produkten angebracht werden.

ISO- und FSC-Zertifizierung schliessen sich nicht gegenseitig aus. Sie decken jedoch unterschiedliche Gebiete ab. In verschiedenen Bereichen können sich die beiden Systeme ideal ergänzen.

Für wen ist die FSC-Werbelizenz?

Für alle,

  • die keine eigenen FSC-Produkte herstellen, sondern nur bewerben möchten
  • die FSC-Produkte nur an Endverbraucher verkaufen und/oder bei den Unternehmenstätigkeiten eingesetzen oder verbrauchen
  • die die Produkte nicht mehr umwandeln, verändern, umverpacken oder neuetikettieren

>> Mehr erfahren

Wie steht der FSC zu gentechnisch veränderten Organismen?

FSC verbietet generell den Einsatz von gentechnisch veränderten Baumarten. Ausnahmen hiervon sind nicht möglich.

Zerstört FSC Primärwälder?

Gelegentlich wird dem FSC vorgeworfen, er sei indirekt verantwortlich für die Zerstörung von Primärwäldern. Dies ist falsch. Das Gegenteil ist der Fall. Durch eine FSC-Zertifizierung wird Raubbau an Primärwäldern verhindert. Der FSC erlaubt jedoch eine nachhaltige Nutzung von Wäldern. Der grundsätzliche Charakter einer ungenutzten Primärwaldfläche geht dadurch teilweise verloren und wird abgelöst durch eine naturnahe Waldnutzungsform. Dies geschieht jedoch nicht auf der gesamten Fläche. Die FSC-Zertifizierung von Waldflächen erfordert die Abgrenzung und den besonderen Schutz von hoch schützenswerten Wäldern (HCVF = high conservation value forests). Bevor ein FSC-Zertifikat erteilt wird, muss geprüft werden, ob entsprechende Waldgebiete vorliegen.

Zentrales Anliegen des FSC ist das Ausbalancieren von Schutz- und Nutzungsaspekten in Wäldern. Kernelement der Regelung ist einerseits die Sicherung von Gebieten mit einer hohen Biodiversität sowie andererseits von großen intakten Waldgebieten mit ursprünglicher Artenzusammensetzung. Darüber hinaus müssen seltene Waldökosysteme oder Wälder mit großer kultureller Bedeutung geschützt werden. Jegliche Bewirtschaftung in HCVFs ist diesem Schutzziel untergeordnet. FSC hat ein HCVF-Toolkit entwickelt, mit dem besonders schützenswerte Wälder nach einheitlichen Kriterien weltweit identifiziert werden können.

Obwohl auch in Deutschland HCVFs ausgewiesen werden (z.B. Nationalparke), hat die Regelung in Regionen ohne weitgreifende gesetzliche Schutzgebietskategorien eine ungleich größere Bedeutung.

Das Konzept des FSC ist einfach: Holz ist ein nachhaltig wachsender Rohstoff, der in vielen Fällen der Konkurrenz zu Öl, Kunststoff oder Aluminium standhält. Um diese zu leisten, soll eine Nutzung von Holz nach klar definierten Regeln ermöglicht und gefördert werden. Der FSC akzeptiert hierbei, dass nicht alle Wälder dieser Erde total aus der Nutzung genommen werden können und sollen.

Derzeit sind etwa 200 Mio. ha Wald weltweit nach FSC-Standards zertifiziert (Nov 2019). Etwa 64% dieser Wälder sind naturnahe Wälder. Etwa 19% aller FSC-zertifizierten Flächen liegen in den Tropen.