Autor: FSC Deutschland | 20.05.2019
Tropenholz im Garten? Ja, aber richtig!
Tropenholz eignet sich hervorragend für Gartenmöbel und Terrassen im Außenbereich. Bei anderen Holzarten ist es wichtig, richtig zu pflegen, um sich möglichst lange daran zu erfreuen. Beim Kauf sollte zudem auf das FSC-Siegel geachtet werden. Denn nur so ist sichergestellt, dass das Material der gekauften Produkte aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammt.
Die Grillsaison ist eröffnet und somit auch die bunte Jahreszeit des blühenden Gartens. Freunde kommen wieder zum Grillen vorbei und jede freie Minute im Garten, um die Seele baumeln zu lassen ist reines Vergnügen. Mit den passenden Gartenmöbeln und einer schönen Holz-Terrassendiele genießen Sie den Garten in vollen Zügen.
Der FSC Deutschland (Forest Stewardship Council) empfiehlt Gartenmöbel und Terrassen aus Holz
Holz hat gegenüber anderen Materialien wie Kunststoff oder Metall den Vorteil, dass es nachwächst und die Reparatur einfacher ist. Neben Teakholz, das sich besonders gut für den Außenbereich eignet, werden in Deutschland am häufigsten Eukalyptus, Akazie und Robinie verwendet. Bei Holzterrassen im Außenbereich kommen überwiegend Douglasie, Lärche, Kiefer oder Erle zum Einsatz.
Achten Sie beim Kauf auf das FSC-Zeichen!
Die berechtigte Sorge um den Regenwald hat die Nutzung von Tropenholz in der Vergangenheit in Verruf gebracht. Raubbau an Wald findet nach wie vor statt, in den Tropen, den Subtropen sowie im borealen Wald, aber auch in gemäßigten Breitengraden. Eine nicht nachhaltige Nutzung und Ausbeutung dieser Wälder führt zu einer rückläufigen Nachfrage und sorgt insgesamt für ein schlechtes Image des wertvollen Rohstoffes. „Tropenholz ist inzwischen fast zu einem „Unwort“ geworden. Dabei gibt es viele Anwendungsgebiete, wo es ökologisch auch heimischen Holzarten überlegen ist,“ erklärt Ulrich Malessa Leiter Marktbereich bei FSC Deutschland. Schließlich es gibt auch Wege, Schutz und Nutzung tropischer Wälder in Einklang zu bringen. Verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung nach den Grundsätzen des FSC soll sowohl zu nachhaltiger Entwicklung als auch zur Verbesserung sozialer Standards und zur Aufrechterhaltung der ökologischen Vielfalt beitragen, um auch nachfolgenden Generationen intakte Waldsysteme zu garantieren.
Beim Kauf von nicht FSC-zertifizierten Holzprodukten besteht die Gefahr, dass Holz illegal geschlagen wurde und zusätzlich umweltschützende Maßnahmen oder soziale Maßnahmen wie faire Arbeitsbedingungen der Waldarbeiter nicht gewährleistet sind.
Pflegetipps für Holzmöbel und Holzterrassen
Egal ob Bank, Stuhl oder Tisch, im Garten sind sie natürlichen Witterungsprozessen ausgesetzt. Im Sommer wirken Sonne und Nässe auf das Holz ein und im Winter Frost. „Wenn Sie die Möbelstücke über den Winter ins Haus holen, achten Sie darauf, dass dort die Luftzirkulation gewährt ist, da das Holz sonst leichter durch Schimmel befallen wird.“ Empfiehlt Siegfried Rausch, Schreiner aus dem Bodenseekreis. Rausch arbeitet seit 30 Jahren als Schreiner. Daher ist er Experte für die Pflege von Holz. In einem Interview erklärt er, auf was bei der Pflege von Holz geachtet werden muss und was der Unterschied zwischen Lack, Lasur und Öl ist.
Zur Reinigung von Gartenmöbeln aus Holz reicht ein sauberes, feuchtes Tuch aus, um Schmutz zu beseitigen. Bei hartnäckigerer Verschmutzung helfen Ihnen ein weicher Schwamm mit milder Seife oder Spülmittel weiter. Wichtig ist dabei, dass der Schwamm nicht zu fest an das Holz gedrückt wird, da so die Lackierung oder Ölung für den Schutz des Holzes beschädigt werden könnte.
Was ist der Unterschied zwischen Lack, Lasur und Öl?
„Lack macht das Holz strapazierfähiger und als oberflächenschließende Versiegelung wirkt er wasserabweisend“.
Eingefärbter Lack überdeckt die natürliche Maserung des Holzes, ansonsten sind Lacke transparent, matt oder glänzend.
Die Reinigung von lackierten Flächen ist aufgrund der glatten Oberfläche mühelos, ist der Lack jedoch bereits teilweise aufgesprungen, erschwert dies den Vorgang.
Obwohl das Holz bereits verarbeitet ist, „arbeitet“ es weiter. Das heißt dass sich das Holz an Umwelteinflüsse anpasst und sich zusammenziehen oder ausweiten kann. Eine zu dick aufgetragene Lackschicht engt das Holz ein und kann daher Sprünge bekommen und aufplatzen. Daher lieber eine dünnere Schicht auftragen.
Wenn Teile der Lackschicht nachgebessert werden wollen, sollte darauf geachtet werden, genau denselben Lack zu verwenden, da Übergänge sonst stark sichtbar werden.
In manchen Fällen haben sich die Eigenschaften des ursprünglich verwendeten Lacks durch äußere Faktoren stark verändert, sodass sich alter und neuer Lack nicht gut verbinden. Dann ist es ratsam den alten Lack komplett abzuschleifen und das Möbelstück neu zu lackieren.
Eine Lasur bietet einen natürlichen und unsichtbaren Schutz für das Holz. Gute Lasuren sind beständiger als Öle. Sie dringen tief in das Holz ein und bilden auf der Oberfläche des Holzes eine Schutzschicht, die das Holz vor Nässe und Sonneneinstrahlung schützt.
Lasuren bestehen aus einer Zusammensetzung aus Ölen (häufig Leinöl) und Pigmenten.
Die behandelten Oberflächen bleiben bei dünnem Auftrag offenporig. Bei dickem Auftrag nimmt eine Lasur die Eigenschaften eines Lackes an.
Öle und Wachse sind die günstigste Variante für die Pflege von Holzmöbeln. Bei erstmaligem Auftragen sollte die Holzoberfläche gut gereinigt sein. Das Öl selbst kann mit Hilfe von Pinseln oder sanften Tüchern aufgetragen werden. Damit das Öl einziehen kann, sollten Sie das Möbelstück einige Stunden unbenutzt an einem regengeschützten Ort trocknen lassen.
Öl und Wachs haben die Eigenschaft, Wasser abzuweisen. Regen und Kälte sorgen mit der Zeit jedoch dafür, dass das Öl abgewaschen wird und der Schutz des Holzes somit nicht mehr gewährleistet ist. Im Vergleich zu Lasuren sind Öle weniger widerstandsfähig. Um eine neue Ölschicht aufzubringen, empfiehlt es sich zuerst mit einer groben Bürste das Öl „aufzubürsten“.
Dadurch verbinden sich das alte und das neue Öl besser miteinander. Früher wurde häufig Olivenöl oder Walnussöl verwendet, heute gilt Teaköl als Wundermittel; aufgrund seiner wetterresistenten Eigenschaften sorgt es langfristig für eine schöne Optik der Gartenmöbel.
Tropenholz mit gutem Gewissen einsetzen
Gerade im Außenbereich hat sich Teakholz aufgrund seiner natürlichen Wasserabweisung als witterungsbeständigstes Holz bewährt. Auch ohne regelmäßige intensive Pflege, wie sie bei anderen Holzarten bis zu drei Mal jährlich nötig sind, bleibt Teakholz beständig. Diese für Möbel und den Schiffsbau optimalen Eigenschaften entwickelt das Teakholz dadurch, dass es sich durch im Holz enthaltene Öle selbst ölt und bei Feuchtigkeitsschwankungen kaum mit Schrumpfen und Quellen reagiert. Das Besondere am Teakholz ist seine „Milde“ – es entstehen keine Risse und Spreißel – und die natürliche Resistenz gegen Pilze und Insekten.
Teakholz stammt vom Teakbaum, der in Süd- und Südostasien heimisch ist. Heutzutage stammt die größte Menge an Teakholz für Gartenmöbel aus Plantagen, die zur Kolonialzeit vor etwa hundert Jahren angelegt wurden. Auch in Lateinamerika und Afrika wird Teakholz angebaut, welches jedoch noch etwas mehr Zeit braucht, um als Außenbauholz Verwendung zu finden. Bei FSC-zertifiziertem Holz überprüfen externe Gutachter jährlich, ob die FSC-Standards eingehalten werden, die zu einer verantwortungsvollen und sozialen Waldwirtschaft essentiell sind.
Obwohl man für Teakholz zunächst im Vergleich zu anderen Holzarten deutlich tiefer in die Tasche greifen muss, sind Teakmöbel aufgrund ihrer unschlagbaren Witterungsbeständigkeit einzigartig und rentieren sich so langfristig. Es gibt nur wenige heimische Alternativen wie die Robinie. Diese Holzart ist auch mit FSC verfügbar, weist eine gelichgute Dauerhaftigkeit auf und ist deutlich schwerer als Teak.
Mit der Zeit kann es jedoch auch beim Teakholz dazu kommen, dass es sich gräulich verfärbt. Die Qualität des Teakholzes wird davon nicht beeinträchtigt. Wen die Verfärbung optisch stört, kann das Holz anschleifen und mit einer Lasur aus natürlichen Ölen aus dem Fachhandel behandeln.
Hinter dem FSC-Siegel steckt ein durchgängiger Prozess
Es wurden zehn Prinzipien und 56 Indikatoren entwickelt, auf denen die weltweit gültigen FSC-Standards zur Waldbewirtschaftung basieren. Diese, um nationale Anforderungen ergänzt, bilden die Basis für die Arbeit der Förster im Wald. Jährliche Kontrollen aller zertifizierten Betriebe sowohl im Wald als auch in den nachgelagerten Industrien, transportieren das Versprechen einer verantwortungsvollen Waldbewirtschaftung über Verarbeitung und Handel bis zum Verbraucher. Deswegen wird der FSC als einziges Waldzertifizierungs-System von Umwelt- und Sozialverbänden ebenso unterstützt wie von der Forst- und Holzindustrie.
Helfen Sie mit, illegale Fällungen von Teakholz und dessen Verkauf zu unterbinden, indem Sie beim Kauf von Teakholz oder Teakholzmöbeln auf das FSC-Siegel achten!