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10.07.2023
Potenzielle Risiken in Bambus-Lieferketten entdeckt
Im Juni 2022 starteten der Forest Stewardship Council (FSC) und das Akkreditierungsunternehmen Assurance Services International (ASI) die dritte Transaktionsprüfungsschleife (engl. transaction verification (TV)) für Bambuslieferketten, um proaktiv herauszufinden, ob es Integritätsrisiken gibt, die angegangen werden müssen.
Die vorläufigen Ergebnisse dieser TV-Schleife zeigen, dass es potenzielle Mengenabweichungen gibt, die auf falsche Angaben (engl. false claims) in den Bambus-Lieferketten hindeuten könnten.
FSC und ASI haben die Lieferketten von FSC-zertifiziertem Bambus aufgrund von in der Vergangenheit festgestellten Integritätsrisiken überwacht. Die beiden vorangegangenen TV-Schleifen zu Bambus hatten ein hohes Maß an Mengenabweichungen und falschen Angaben ergeben.
Für die dritte TV-Schleife zu FSC-zertifiziertem Bambus sammelte ASI Transaktionsdaten für den Zeitraum von Juli 2021 bis Dezember 2021 von 425 Zertifikatsinhaberinnen und Zertifikatsinhabern, die folgende Produkte in ihrem Zertifizierungsbereich haben: Naturbambus, Furnier, Sperrholz und Bodenbeläge aus Moso-Bambus (Gattung Phyllostachys). Die TV-Schleife umfasste die Inhaber:innen von Waldbewirtschaftungs- und CoC-Zertifikaten und zeichnete die Handelsmuster und -mengen entlang der gesamten Lieferkette auf.
Die Ergebnisse der ersten Phase der TV-Schleife zeigen:
- FSC-zertifizierter Bambus wird hauptsächlich in China geerntet; die Zahl der aktiven Waldbewirtschaftungszertifikatsinhaber:innen mit FSC-Bambusverkäufen während des TV-Zeitraums hat sich gegenüber den vorherigen TV-Schleifen erhöht. Die meisten dieser Waldbewirtschaftungseinheiten befinden sich in den Provinzen Fujian und Zhejiang.
- FSC-zertifizierte Bambusprodukte werden hauptsächlich in China und in einigen europäischen Ländern verarbeitet und hergestellt. Die meisten Endprodukte in diesen Lieferketten werden auf den europäischen und nordamerikanischen Märkten verkauft.
- Potenzielle Mengeninkongruenzen wurden bei der Datenanalyse festgestellt, was darauf hindeutet, dass nicht zertifizierter Bambus in zertifizierte Lieferketten gelangt sein könnte.
Auf der Grundlage der oben genannten Ergebnisse hat ASI eine Reihe von potenziell risikoreichen Lieferkettenclustern identifiziert, die in der zweiten Phase des TV-Loops weiter untersucht werden sollen. Auf der Grundlage der Ergebnisse dieser Untersuchungen und der Empfehlungen von ASI wird FSC Maßnahmen gegen Zertifikatsinhaber:innen ergreifen, die fälschlicherweise Produkte mit dem FSC-Kennzeichen deklarieren, ausweisen und/oder bewerben.
Um mehr über falsche Angaben zu erfahren, klicken Sie hier.
Weitere Informationen über den Umfang und die Gründe für diese TV-Schleife finden Sie in dieser Mitteilung.
In der Vergangenheit hat FSC bereits zwei TV-Schleifen über FSC-zertifizierten Bambus durchgeführt. Um mehr über diese TV-Schleifen zu erfahren, klicken Sie hier.
Diese Meldung basiert auf der Stellungnahme von FSC International. Das Original können Sie hier auf Englisch nachlesen.