19.10.2022

CITES-Abkommen: Anträge auf weitere Holzarten mit Handelskontrollen

Ende November 2022 tagen die Unterzeichnerstaaten des Washingtoner Artenschutzabkommens

Vom 14. – 25. November 2022 tagen die Unterzeichnerstaaten des Washingtoner Artenschutzabkommens CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of wild animals and plants) in Panama. Anfang September hat CITES eine vorläufige Bewertung der 52 Vorschläge veröffentlicht, die im November geprüft werden sollen. Darunter sind auch sechs Holzarten, für die Anträge für die Verschärfung der Handelskontrollen vorliegen. Bei einer weiteren Holzart soll der kommerzielle Handel ganz eingestellt werden. Für Indischen Palisander hingegen wurde ein Antrag auf Aufhebung der Handelskontrollen gestellt. Insgesamt zeigen bereits die vorläufigen Bewertungen, dass Holzhandel den Artenerhalt gefährden kann, denn deutlich mehr Holzarten sollen unter die CITES-Kontrollen fallen. Es zeigt aber auch, welche Bedeutung der Nachweis nachhaltiger Waldbewirtschaftung einnimmt, eine Rolle, die das FSC-Zertifikat für viele CITES Unterzeichnerstaaten übernimmt.

Strenge Kontrollen oder Ausschluss vom Handel?

Die Konferenz der Vertragsparteien ist das oberste Entscheidungsgremium von CITES. Die Beschlüsse, die im November gefasst werden, bestimmen die Zukunft des internationalen Handels mit wildlebenden Tieren und Pflanzen und deren Schutz. Die Anträge beziehen sich auf bestimmte Arten und ihre Aufnahme in oder ihren Wechsel zwischen den drei Anhängen des CITES-Abkommens. Die Aufnahme in diese Anhänge bringt unterschiedliche Regelungsniveaus mit sich und soll dazu beitragen, das Überleben von Arten zu sichern, deren Existenz durch ihren internationalen Handel bedroht sein könnten. Arten, die in Anhang I aufgeführt sind, sind vom kommerziellen internationalen Handel praktisch ausgeschlossen. Arten, die in Anhang II aufgeführt sind, können gehandelt werden, aber dieser Handel ist streng geregelt und unterliegt strengen Kontrollen sowohl seitens der ausführenden als auch der einführenden Vertragspartei. Für Arten in Anhang III gelten regionale Kontrollen, d.h. einzelne Länder oder Ländergruppen entscheiden sich für die Kontrolle des Handels und die Importstaaten unterstützen.

Legale Herkunft absichern

Nun sollen weitere bekannte und weniger bekannte Holzarten unter strenge Handelskontrollen gestellt werden. Die Konferenz der Unterzeichnerstaaten wird beurteilen, ob der kommerzielle Handel eine Gefährdung darstellt und ggfs. durch die Listung in den Anhängen des CITES-Abkommens dafür sorgen, dass für den Export und Import Lizenzen vorgelegt werden müssen. Diese Lizenzen werden ausgestellt, wenn Kontrollen die legale Herkunft absichern und die Nutzung im Rahmen eines nachhaltigen Umfangs stattfindet. Diese Nachweise führen zwar nicht automatisch zu einem Erhalt der Art, die eine weitere kommerzielle Nutzung auch in Zukunft absichert, das CITES-Abkommen ist jedoch ein „scharfes“ Abkommen, denn zur Durchsetzung können Handelsstopps angedroht und umgesetzt werden.

FSC-Zertifikat als Nachweis nachhaltiger Waldbewirtschaftung

Einige Unterzeichnerstaaten nutzen die FSC-Zertifizierung als Beitrag für den Nachweis, dass die Nutzung nachhaltig stattfindet. Ein hervorragendes Beispiel ist Guatemala und der Export von Mahagoni und Spanischer Zeder. Die Nutzung von seltenen und bedrohten Arten in einem FSC-zertifizierten Wald darf nur stattfinden, wenn der Erhalt der Art durch Inventuren und Bewirtschaftungsmaßnahmen nachgewiesen ist. Damit kann die Nutzung unter FSC-Anforderungen sogar zu einem Erhalt der Art oder der Verbesserung des Vorkommens führen. Einige Holzarten wie Ipé und Cumaru sind dem Volumen und Wert nach für die nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern und die nachhaltige Wirtschaftlichkeit der Forstbetriebe relevant. Dem steht die Einführung von Handelskontrollen nicht im Weg. Umgekehrt können die Handelskontrollen dazu führen, dass illegales oder nicht nachhaltig eingeschlagenes Holz keinen Marktzugang mehr hat und die Holzart eine preisliche Aufwertung erfährt.

FSC Deutschland hat eine Liste der bei CITES zur Diskussion stehenden Holzarten erstellt (s.u.), sie gibt Hinweise auf das Vorkommen in zertifizierten Wäldern, die Handelsdurchlässigkeit sowie Links zu Informationen zu den Holzarten.

Im Dokument FSC and Trade of Endangered Species (s.u.) wird übersichtlich dargestellt, wie der FSC im Wald und durch die Lieferkette relevante Beiträge zum Artenschutz erbringt.

Weitere relevante Holzarten, zu denen bereits Handelskontrollen durch CITES beschlossen wurden:

  • Echtes Mahagoni (Swietenia macrophylla)
  • Spanische Zeder (Cedrela odorata sowie weitere Arten der Gattung Cedrela spp.)
  • Afrikanische Palo Santo (Bulnesia sarmientoi) oder
  • Rosenholz (Dalbergia spp.)

Das Bundesamt für Naturschutz ist Herausgeber der >> Übersicht aller bereits von CITES gelisteten Holzarten (>> PDF)

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CITES – zur Diskussion stehende Holzarten (PDF)

Stand Oktober 2022

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FSC AND TRADE OF ENDANGERED SPECIES

The FSC scheme is a reliable supporter of CITES

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